Verwechslungen, Verschlingun-gen, Liebeshändel, Täuschungen, geplante Entführungen, doch alles ist „Umsonst”, so auch der Titel von Johann Nestroys Posse. Elfriede Ott führt bei den 14. Nestroy-Spielen auf Schloß Liechtenstein Regie. Sie gibt auch eine Mispl, die alle Stücke spielt. Als reife Dame, als schwärmerisch Verliebte versteht sie ihr Publikum zu unterhalten. Sie hat ein Ensemble zusammengestellt, wie man es sich besser nicht wünschen kann. Gerhard Bronner als kapitalistischer Sebastian Finster, Doris Nitsch als frisch verliebte EmmaBusch, Adi Hirnschal als fescher Mime und
Das Leben genießen" ist das Motto der 23. Wiener Senio-renmesse „senior aktuell", die von 19. bis 23. März in der Wiener Stadthalle zum Besuch einlädt, „senior aktuell" ist Österreichs größte Senioreninformationsschau und wird vom Wiener Handel präsentiert.Auf den Gebieten Gesundheit, Ernährung, Haushalt, Wohnen, Hobby, Fremdenverkehr und Beratung zeigen 250 Aussteller ihre Angebote. Ziel der Messe ist es, ein Dienstlei-stungs- und Warensortiment, das speziell auf die Bedürfnisse von Senioren ausgerichtet ist, vorzustellen.Der Schwerpunkt liegt auf dem Thema
Im Zuge der Wiederaufbereitung vergessener Kinderklassiker kam auch der Roman „Heimatlos" von Hector Malot wieder zum Zug.Für die Kinder wird diese traurige Geschichte vom Findelkind Remi, der seiner Pflegemutter entrissen wird, als wandernder Musikant sein Leben verdienen muß und schließlich in ein englisches Diebskomplott gerät, ehe er sein wahres Zuhause finden darf, die vielleicht sehr romantische Begegnung mit der Armut des 19.Jahrhunderts sein, in der ausgesetzte Buben sich noch ihre Engelsunschuld behalten konnten.Für den erwachsenen Leser bleibt die Frage, warum der so
Das Besondere an dem neuen Kinder- und Jugendbuchprogramm des Dachs-Verlages liegt darin, daß die Bücher echte Lern-hilfen für Leseanfänger darstellen. Einige erscheinen in Druckoder Schreibschrift, immerhin die erste Schrift, die die Kinder heute erlernen.Natürlich sorgt auch Christine Nöstlinger für die nötige Unterhaltung. Susi und Paul gingen zuerst in dieselbe Klasse, wegen Ubersiedlung von Paul aufs Land müssen sie nun ihre Freundschaft brieflich fortsetzen. Zu Papier gebrachte Kindersorgen, mit netten kleinen Illustrationen von der begabten Nöstlingertochter.LIEBE SUSI, LIEBER
Als erfreuliche Erweiterung des Kinderbuchangebotes sind jene Bücher hervorzuheben, die man als Kindersachbücher bezeichnen könnte. In diesem Frühjahr haben zwei kooperierende Schweizer Verlage ihr vorbildliches Programm gleich um mehrere solcher Titel erweitert. Schmale, kartonierte, reich bebilderte Informationen zu interessanten Themen.Die drei Titel „Wetter", „Zahnarzt", „Blumen" für die Kleineren sind mit Fragen und Antworten aufgebaut. Andere, wie die „Wüste" oder „Dschungel", sind bereits echte Ergänzungsbücher für den Geographie- oder
Wie sagt doch Bruno Bettelheim, der Soziologe, der dringend mehr Märchen für Kinder fordert?: „Durch optimistische Visionen der Welt erlangen die Kinder die Kraft und die Hoffnung, mit den Häßlichkeiten und Niederlagen des realen Lebens besser fertig zu werden.“Die aus einem Wettbewerb als beste hervorgegangene phantastische Geschichte „Märchenmond“ bietet einem kleinen Jungen diese Möglichkeit. Um seine kranke Schwester zu retten, begibt er sich ins Reich der Schattengebirge zu dem bösen Zauberer Boraas. Es geht zu wie in einem klassischen Ritterroman, in den sich Teile von
„Schauspieler intrigieren gegen Schauspieler, Journalisten gegen Journalisten, aber beide sind sich einig, wenn es um Fragen ihres Arbeitsrechts geht” ließ sinngemäß Hans Weigel zur 1. Sitzung des Komitees wissen, das den I. österreichischen Schriftstellerkongreß im März 1981 im Wiener Rathaus organisieren wird.Schon dieses Komitee läßt erkennen, daß es diesmal - über weltanschauliche Differenzen -zu einer gemeinsamen Sache kommt: PEN-Club, Grazer Autoren. Literarische Verwertungsgesellschaft, Gewerkschaft, Dokumentationsstelle der österreichischen Literatur u. a.Mit Milo Dor
Der Westberliner Lyriker Christoph Meckel war in Wien zu Gast. Sein Vortrag im Palais Palffy war der besondere Beitrag der Gesellschaft für Literatur zum Tag der Lyrik. Christoph Meckel gilt nämlich als einer der interessantesten, eigenwilligsten Lyriker der jüngeren deutschen Generation.Lyrik „als poetische Sprache" findet er „die natürlichste AusdrucfcsfecmVs, schlechthin. Der Reinhold-Schneider-Preis 1974, der RaimestMaria-Ril'ke-Preis 1978 sind die vorläufigen Noten.Geboren ist Meckel 1935 in Berlin. In Freiburg und München studierte er Malerei und Graphik, verschrieb sich
Wie es zum niederösterreichischen Landeswappen - fünf goldene Adler im blauen Schild - eigentlich kam? Dem sehr anschaulichen Festvortrag, den Prof. Flo- ridus Röhrig, Chorherr des Stiftes Klosterneuburg, im Rittersaal der Nö. Landesregierung, zu Ehren ■des heiligen Leopold, am 13. November, hielt, war zu entnehmen, daß dieses hehre Muster auf den Mantelstoff des Markgrafen Leopold III. zurückgeht.In Hinkunft soll nach dem Wunsch der Landesgranden dieser heiliggesprochene Babenberger nicht mehr nur für einen freien Schultag zwischen Enns und Leitha verantwortlich sein, sondern auch
Musik erhält jung, sagt ein altes Sprichwort. Siehe Karl Böhm, Arthur Rubinstein. Ein anderer Virtuose, der mit 65 Jahren noch sagen kann, in Zukunft sehr viele Pläne verwirklichen zu wollen, ist Wolfgang Schneidejhan.Er steht nicht nur äls vielgefragter Geigensolist am Höhepunkt seiner internationalen Karriere, mittlerweile ist er auch als Pädagoge aus der Musikszene nicht mehr wegzudenken. Sowohl in Wien als auch in Luzern, wo er seinen zweiten Wohnsitz hat, leitet er die Meisterklasse für Violine. Aus seinem Unterricht sind bereits weitere Spitzensolisten, über zwanzig Leiter eines
Unmittelbar nach Abschluß des Franz-Kafka-Symposions in Klosterneuburg in diesem Juni erfolgte die Gründung einer Franz-Kafka-Gesellschaft. Der Leiter der Gesellschaft für Literatur, Dr. Wolfgang Kraus, wurde zu ihrem Vorsitzenden, der Obmann der Gesellschaft der Literaturfreunde Klosterneuburg, Prof. Hans Gruber, zum geschäftsführenden Vorsitzenden gewählt. Aufgabe dieser ersten europäischen Kafka-Gesellschaft wird zunächst die Herausgabe der Beiträge des Symposions sein, bei welchem Kafka-Experten wie Eduard Goldstücker, Werner Welzig, Claude David, Hans Mayer, Claudio Magris
Zu der Forderung der Bildhauer des Symposions Lindabrunn mehr gestalterisches Mitwirkungsrecht beim Wohnbau zu erhalten, äußerten sich drei einflußreiche Kulturbeamte:Bürgermeister Wallner von Baden sprach sich dafür aus, eine Annäherung zwischen Kunst und Publikum von beiden Seiten anzustreben. „Oft sind es die Künstler, die gegen das Publikum arbeiten. Und oft lehnt das Publikum ab,wasesgarnichtversteht.“ Über Schule und Erwachsenenbildung müsse mehr gegenseitiges Verständnis erzielt werden. Wallner verwies auf das „Kunstcafi“ in Baden, wo es nach Diskussion mit Malern und
Zu Beginn des diesjährigen Symposions in Lindabrunn, Niederösterreich, kam es zu einem Manifest. Noch bevor die Bildhauer aus Amerika, Kanada, Rumänien, Israel, Japan und Österreich in den Steinbrüchen südlich Bad Vöslaus zu arbeiten begannen, wurde in einer Forumsdiskussion von den beteiligten Künstlern mehr Einfluß auf die Gesamt-Umweltgestaltung gefordert.Unter Leiiung des bekannten Kunstsammlers und ehemaligen Generaldirektorstellvertreters der Böhler-Werke, Alfred Mikesch, wurde u. a. vom Leiter des Symposions, von dem Bildhauer Matthias Hietz, von Architekt Wolfgang
(Stift Melk bis 5. August) Durch zunehmende kulturelle Aktivität in Niederösterreich werden der Kunst immer neue Ausstellungsräume gefunden. Die Kaiserzimmer des Stiftes Melk sollten zwar erst 1980 für die große Ausstellung über Kaiser Josef II. adaptiert werden, sind aber schon fertig, so daß sich bereits in diesem Sommer eine Exposition etablieren konnte. In den drei Sälen zeigt Franz Kaindl sein Schaffen aus den letzten zehn Jahren.Kaindl setzt die Tradition der kräftigen Farbkomposition eines Herbert Boeckl und Ferdinand Stransky fort. Er wird selbst ein Meister der starken Farbe
(Sommerspiele Carnuntum.) Der Griff nach» Gerhart Hauptmanns wenig bekanntem Scherzspiel „Schluck und Jau“ war gut. Vom Hörnergebläse am Anfang bis zum Abgang der fürstlichen Jagdgesellschaft in den Auwald der Donau, sind Ort und Stück durch Peter Wolfsdorffs Regie zu einer grasgrünen Halaliharmonie verbunden.Die Komödie der beiden Trunkenbolde, die, einer Laune der gelangweilten Schloßgesellschaft zufolge, über Nacht zum Fürstenpaar werden, dann aber wieder in die Gosse zurückfallen, paßt in das Theaterrund von Carnuntum ebensogut, wie einst des Römers Terenz' Lustspiele
Ein Fest bei den Dominikanern beginnt natürlich mit einer Messe, die aber dadurch schon anders wird, als sich alle nach der Kommunion herzlich die Hände schütteln. Auch bei Betrachten der sehr schön kolorierten Ansichten des Klosters aus früheren Tagen (vor 1937 als es noch größer war und wesentlich mehr Brüder beherbergte) ging es noch eher christ-lichrsanfi zu, zumal der Zeichner auch Karl Engel heißt. Beim Gesang mit Spinett im Klostergarten und am reichlichen erfrischenden Büfett wurde die Festgesellschaft dann aber warm. Plaudereien mit den Nachfolgern des hl. Dominikus zeigten,
In seiner Alten Mühle im bur-genl&ndischen Unterrabnitz veranstaltet der Schriftsteller Jan Rys alljährlich ein Internationales Hörspielseminar. Diesmal tagten vom 9. bis 18. Juni 40 Hörspielautoren aus 15 Rundfunkanstalten von London bis Tel Aviv. Neueste Hörspiele des letzten Jahres wurden vorgespielt oder vorgelesen, es wurden Meinungen und Informationen ausgetauscht.Den ,labbes“, den spontanen Applaus der Runde, erhielt heuer das Hörspiel ,£>er Fußballfan oder da lacht Virginia Woolf von Elfriede Czurda. Für die einheimischen Zuhörer wurde Siegfried Lenz' berühmtes
Wer ödön von Horväth ist, weiß man. Daß dieser berühmte Bühnen- und Prosaschriftsteller einen ebenfalls sehr begabten jüngeren Maler-Bruder hatte, weiß man hingegen zu wenig: Lajös von Horväth, dessen Bilder zum Teü im Sacre Coeur von Preßbaum ausgestellt sind.Lajös war ebenso wie sein Bruder ein Kind der Monarchie. 1903 in Belgrad geboren, Jugend in München, unvollendetes Phüo-sophiestudium in Wien. 1941 machte er als Ungar den Russen-feldzug mit. Der völlige Verschleiß seiner Einheit hat ihn zu seinem ersten dramatischen Bildzyklus angeregt: „Der Rückzug“.Trotz
Die Wiener Secession gibt sich eigenartig progressiv: „Expansion“ heißt das Thema der diesjährigen Biennale, die am 22. Juni beginnt. Gemeint ist die Ausweitung der bildenden Kunst auf technologische und atavistische Gebiete. Unter anderem werden Laserstrahlen große Muster in den Himmel zeichnen, nackte Japaner werden tätowiert, Arnulf Rainer, Dieter Roth werden mit Affen in einem Käfig zeichnen. Schön und gut. „Diese Stadt, die so sehr von gestern ist, muß sich um-somehr um das Heute und Morgen bemühen“ hat Helmuth Zilk, Stadtrat für Subventionen, sinngemäß dazu gesagt.So
(Galerie auf der Stubenbastei, Wien, bis 23. Juni.)Die Bilder der Malerin Grete Yppen haben einen seltsamen Zauber. Oberflächlich betrachtet wirken sie wie sehr stark bewegte Farbkompositionen, bestehend aus kräftigem Rot und Schwarz. Erst dem forschenden Suchen offenbaren sie ihre Legende: Ein Don Qurjote mit verknittertem Helm, ein Engel, der nicht nur Gutes bringt. Sie offenbaren die sehr leidenschaftlich vorgetragene Botschaft nach Verwirklichung des Evangeliums.Religiöse Themen herrschen bei der Boeckl-Schülerin Yppen vor: Leidende, Einsame, Märtyrer. Höhepunkt der Ausstellung, die
In Österreich hat man nicht immer eine glückliche Hand bei der Berufung großer Persönlichkeiten. Jetzt hat um den Spitzenmann Dr. Rolf Liebermann ein blamables Tauziehen eingesetzt. Der 1910 in der Schweiz geborene, international angesehene Musikmanager hat sich schon als Direktor der Hamburger Oper einen guten Namen gemacht. Er gilt als der Initiator bedeutender Ur- und Erstaufführungen schlechthin. Er hat viele Komponisten beschäftigt. Seine Auftragspolitik vermöchte das zeitgenössische Musikleben anzuregen. Durch die sensationelle Fertigstellung und Aufführung der Alban-Berg-Oper
Soeben ist Erich Wolfgang Skwaras Roman „Schwarze Se-gelschiffe“ im Claassen-Verlag erschienen: Ein Regisseur, ein Tristan, eine Schauspielerin tref-fen einander in Paris. Alles Ge-schehen unterliegt dem Konzept des Regisseurs, Auflehnung da-gegen ist unmoglich. Sehr kiinstlich und doch sehr musikalisch und sinnlich fuhrt Skwara ab-surdes Puppentheater vor und meint mit seinen diabolischen Beziigen die reale Welt.Kritiker jubelten bereits: „Ein neuer Kafka!“ Skwara hat sicher einen ganz ungewohnlich-konse-quenten Stil.Das 1948 in Salzburg geborene PEN-Mitglied studierte in Paris, ' war