Die Erkenntnis, daß die Jugend von heute nicht schlechter ist als in anderen Zeiten, ist schon so oft ausgesprochen worden, daß man sich scheut, sie zu wiederholen. Wenn man daher bei einer Diagnose des gegenwärtigen Zustande der Jugend zur Feststellung gelangt, daß sie sich in einer Krisensituation befindet, so ist damit keineswegs ein moralisches Welturteil über die Jugend gefällt. Denn ein solches Urteil wäre gedanklich nicht trennbar von dem Begriff der Schuld. Und hätte wirklich jemand den Mut, die Jugend für ihren Notzustand verantwortlich zu machen? Angesichts der