Die „Ars Electronica" in Linz, als Festival der Medienkunst, hat sich wie kein anderes Kunst-Spektakel die Vernetzung von Wissenschaft, Technik und bildender Kunst zum Programm gemacht. Diese Überzeugung gaben die Festredner auch in diesem Jahr oft und gern zu Protokoll. Soviel zum Anspruch.Die sichtbare Realität ist eine andere: Dem enormen Innovations-Schub auf der technischen Seite können nach wie vor die wenigsten künstlerischen Konzepte standhalten. Staunend standen viele Besucher vor den spektakulären Illusions-Bildern der Computerkünstler; nach Inhalten fragte kaum jemand.
Österreichs neuer Biennale-Kommissär Peter Weibel leitet seit Herbst 1990 das Institut für Neue Medien an der Städelschule, der Kunsthochschule Frankfurts. Im Interview nimmt er zur grundsätzlichen Unterscheidung von mittels Computer geschaffenen Kunstwerken und bisheriger bildender Kunst Stellung.