Den Beweis können wir aus einem Phänomen entfalten, das gerade im Werkraum der wissenschaftlichen Forschung und Lehre seinen Ursprung nahm. Ich meine die leidenschaftliche Beunruhigung und Bewegung, die die junge akademische Generation, die Studenten in West und Ost, ergriffen hat. Diese Bewegung mit Gewalt ersticken zuwollen, ist lächerlich; es ist vielmehr geboten, das Phänomen einmal in seinen philosophischen Grundlagen aufzuschließen. Ich habe persönlich die berühmten Maitage an der Pariser Sorbonne und im Odeon miterlebt und mit den Beteiligten Gespräche geführt; ich habe
Am Morgen des 12. Februar 1804 ist Kant gestorben. Der größte deutsche Denker, einer der größten Geister der Welt und Geschichte, war dahingegangen — vor 150 Jahren.Kant hat sich in sein Königsberg wie in eine Zelle eingeschlossen. Es ist bekannt, daß er seine Heimatstadt nie verlassen hat. Mit dieser äußeren Eingeschlossenheit verband sich eine innere Aufgeschlossenheit für das wesentliche Geschehen seiner Zeit. Man kann ruhig sagen, daß er die geistige Bilanz seiner Zeit gezogen hat. Und dies schöpferisch — das heißt, er hat nicht nur den Stand formuliert, sondern die neue
Werk und Wirken des österreichischen Pädagogen und Philosophen Alois Höfler gewinnt aus der Perspektive zeitgenössischen Denkens eine überraschende Aktualität und Bedeutung.Betrachten wir zunächst das Schicksal dieses österreichischen Denkers und Gelehrten. Am 6. April 1853 zu Kirchdorf in Oberösterreich geboren, besuchte er die Volksschule und hierauf das Piaristengymnasium in Wien, studiert an der Universität in Wien Mathematik, Physik und Philosophie. In der Mittelschule ist Ludwig Boltzmann sein Lehrer und Hasen-öhrl sein Mitschüler. 27 Jahre lang ist er als Mittelschullehrer
Wir sind heute um so weniger geneigt, unsere Welt mit Leibniz für die bestmögliche zu halten, als in ihr die Wirklichkeit des Bösen in einer Weise überhandnimmt, die alle unsere Vorstellungen von seiner Möglichkeit übertrifft. So muß heute nicht die Frage nach der Tateächlichkeit des Übels und des Bösen, die quaestio facti, sondern die Frage des Grundes und der Rechtfertigung, die quaestio juris, als vordringlich empfunden werden. Es wird uns daher heute ein Werk willkommen sein, das in die philosophischen Lösungsversuche dieses Problems einführt und dies mit profunder Sachkenntnis
Die sich ständig ausbreitende'Existentialismusdiskussion läßt nicht selten das nötige Sachverständnis vermissen, das gerade dieser umstrittenen Position gegenüber ein Gebot wissenschaftlicher Verantwortung darstellen müßte. Eine eindringende Erkenntnis der Motive und Anliegen existentiellen Philosophierens muß jedoch noch keineswegs unkritische Übereinstimmung mit seinen Denkgehalten bedeuten“. So hat denn auch die jüngste päpstliche Enzyklika, die unter anderem auch den Existentialismus zurückweist, die verantwortlichen katholischen Gelehrten expressis verbis zur