Die ordentliche Generalversammlung des Notringes der wissenschaftlichen Verbände Österreichs brachte gegenüber den früheren etwas Neues. Nicht außergewöhnlich war, daß unter dem Vorsitzenden Universitätsprofessor Dr. B i e b 1 die gut eingespielte ehrenamtliche Leitung wiedergewählt wurde; manche Mitglieder gehören — wie die Professoren Duda, Marinelli und der Verfasser — der Leitung seit der Gründung an. Nicht außergewöhnlich war auch, daß für verschiedene wissenschaftliche Verbände 250.000 Schilling ausgeschüttet wurden, damit sie ihre Forschungsergebnisse
Eine Umfrage der Forschungsgemeinschaft für den Südosten und den Orient im Jahre 1948 bei österreichischen Gelehrten ergab, daß mehr als 300 wissenschaftliche Manuskripte ohne Publikationsmöglichkeit in den Schreibtischen verstaubten. Diese tragische Situation der österreichischen Forschung war daraus erwachsen, daß die wissenschaftlichen Gesellschaften, die früher eine große Zahl der Fachpublikationen übernommen hatten, durch das Sterben des bis dahin kulturtragenden Mittelstandes nun selbst in den Abgrund hilfloser Armut gerissen worden waren. Und in dem Maße, wie nun die