Wie ist doch dieser Wahlkampf öd’, verkrampft und fad!Er hatscht einher auf den wohl- bekannten Trampelpfaden politischer Auseinandersetzung:strotzt von pathetischen Phrasen und Binsenweisheiten.„Es könnt’ besser gehen!“ um ein Politikerwort — auch kein aufregendes — zu zitieren.Wo gibt es die originellen Aktionen? Die paar mickrigen Kolibris machen den Wahlfrühling 1983 noch nicht saftig. Und wo bleiben die humor- und geistvollen Auseinandersetzungen?Die Art und Weise, wie sich der Kanzler der möglichen „nicht absoluten Mehrheit“ verbal nähert, ist eigenartig, doch auch
Die beiden großen Parteien versuchen, ihre eigene und Österreichs Bedeutung in der Welt zu heben: ö VP-öbmann Mock reiste zu diesem Zweck nach Amerika und gleich anschließend zum Papst nach Rom; er kam ruhmbekränzt zurück.Wenig später brach der Kanzler in Richtung Vereinigte Staaten auf; auch er hat reichlich Ehren eingeheimst.Den daheimgebliebenen Österreichern wird dann zum Trost verkündet, daß ihr Land gewaltiges Ansehen genieße; dies nicht zuletzt wegen a) der Christlichsozialen und/oder b) der Sozialdemokraten.Die SPÖ kann im Moment wieder freier atmen und moralischer
Dieser Wahlkampf löst Unbehagen aus.Täglich werden wir von Presse, Hörfunk und Fernsehen mit neuen erschreckenden Zahlen über Arbeitslosigkeit, Staatsschulden, Teuerungen, Steuern konfrontiert.Täglich stoßen wir mit den Köpfen an bunte, kostspielige Plakate an, nehmen die glückliche Mutter mit dem Kind und die ernsten Mienen zweier bekannter Politiker kaum mehr wahr; hören, daß Finanzprobleme ausgerechnet zu Weihnachten auf Mallorca diskutiert werden müssen und Sanierungsvorschläge in einem barocken Prunkschloß.Dem entmündigten Staatsbürger und braven Steuerzahler wird
Mit dem Jahr 1981 geht auch das „Jahr der Behinderten“ zu Ende. War es ein gutes Jahr? Hat es dem„Außenstehenden“ die nötigeKenntnis und Einsicht in die Problematik der Behinderten vermitteln können und dem „Betroffenen“ Verständnis und Hilfe gebracht? Gab es ein Näherrücken zwischen beiden Gruppen? Wird das Kapital, der Schatz dieses Jahres ausreichen können für viele weitere Jahre? Oder wird abgeschlossen und abgelegt?Wir haben den schönen Satz geprägt: Behindert ist, wer nicht lieben kann (ein matter Trost für den, der eine schmerzhafte, spürbare Behinderung trägt,