Der Untersberg mit seinen Höhlen steht, ein Block in silbergrauem Sonnendunst. Ein Rücken bloß, der Kopf und Glieder sich vergrub. Darüber floß am blauen Himmel weißer Wolken zierliches Barock.Die Stadt trat in den Schatten, nur der Dom hält seine Türme steil ins letzte Abendlicht, wie Mönche vor Altären, ganz in Gottespflicht dem Himmel zugewandt und ohne Heucheln fromm.Daneben steigt die silberne Fontäne auf und fällt wie ein durchsonnter Regen glitzernd nieder, da sich des abendlichen Glockenspieles Lieder, vom Turme eben wie ein Taubenflug undwie verstreutes Gold.Es ist ein
Salzburg, Mitte AugustGleich den Salzburger Festspielen, die sich als Gründung'der Nachkriegszeit irr Jahre 1919 aus besdieidehen1 Ä'rifärigen' heraus zu ihrer' jetzigen Bedeutung erhöben, tritt die Stadt auch nach diesem Kriege mit einem neuen Plan hervor, der ihr Ansehen als Kunststadt zu vermehren Verspricht. Die Massenfabrikation fragwürdiger kunstgewerblicher Erzeugnisse führte zu dem Gedanken, die gewerblidien Künstler gegen den Kitsch zu schützen, zunächst durch ein Kennzeichen ihrer guten und wertvollen Arbeiten. Aber es sollen den Künstlern auch Werkstätten eingerichtet
Wenn ich morgens mein Haus verlasse und dem Ausgang der .kleinen Sachgasse zustrebe, in der ich wohne, sitzt mein Nachbar bereits am Fenster und erwartet mich mit seinen Augen. Seit Jahren erwartet er mich so jeden Morgen am Fenster. Er ist ein alter Mann mit gütigem Gesicht und silberweißem Haar. Wenn er lächelt, scheint die Sonne und wenn er trauert, rinnt der Regen.Zu Beginn unserer Bekanntschaft blickten wir einander scheu in die Augen. Ein wenig später lächelten wir uns an, dann grüßten wir uns und endlich wurden wir vertraute Freunde.Eines Morgens klagte mir mein Nachbar sein