(Salzburger Landestheater, „Die Physiker” von Friedrich Dürrenmatt) . Genau zwanzig Jahre sind seit der Uraufführung der „Physiker” vergangen, und es hat sich herumgesprochen, daß in der Komödie die Wissenschaft angeklagt wird, die sich ganz gerne in den Dienst der Machtapparate stellt Vor allem aber ist das ein fabelhaft gebautes Stück, voller Uberraschungseffekte, die auch dann wirken, wenn man mit dem Gang der Handlung vertraut ist.Dietmar Pflegerls Inszenierung macht diese Qualitäten sehr schön sichtbar. Er kann auf ein famoses Ensemble zählen, in dem insbesondere Julia
(Salzburger Landestheater; „Freiwild“ von Arthur Schnitzler) Warum ist dieses Schauspiel Schnitzlers nicht öfter zu sehen? Wohl enthält es die üblichen Ingredienzien wie Liebelei, Angriff auf die Ehre und das Duell, aber die Elemente sind nicht so prägnant verknüpft wie sonst.Die Salzburger Aufführung läßt leider auch alle sprachlichen Qualitäten vermissen, sodaß in Franz Bäcks Inszenierung das Publikum lediglich durch das bißchen Spannung bei der Stange gehalten wird. Der Regisseur konnte sich offenbar nicht in die Welt des ausgehenden 19. Jahrhunderts hineindenken und weiß
Wenn eine Gesellschaft danach beurteilt wird, welchen Stellenwert in ihr die Künstler einnehmen, kommen wir in Österreich nicht gut weg. Die gegenwärtige Kulturpolitik aber, mit Unterrichtsminister Herbert Moritz an der Spitze, ist zu Änderungen entschlossen. Als ein Schritt in diese Richtung war vor kurzem die Enquete zur sozialen Lage der Künstler in Salzburg zu verstehen. Einiges ist in der jüngeren Vergangenheit schon geschehen, wie etwa die Schaffung eines Sozialfonds für Schriftsteller.In Salzburg, wo erstmals eine Studie mit genauen Daten zum Thema vorgelegt wurde, erarbeiteten
(Salzburger Landestheater; .Alles Gute, Georg Trakl" von Franz Josef Weber nach Prosatexten Trakls) Was da an der „Schaubude", den ehemaligen Kammerspielen des Salzburger Landestheaters, uraufgeführt wurde, ist kein Stück fürs Repertoire, für die Bereicherung einer Trakl-Gedenkfeier ist es aber durchaus geeignet. Franz Josef Weber aus Siegen (BRD), beruflich mit Texten aus der Aufbruchszeit der Moderne beschäftigt, ist im Falle Trakls dazu angeregt worden, eine Abfolge von Prosatexten des Dichters zusammenzustellen.Für die Bühne ist der mit Schere und Kleister verfertigte
(Salzburger Landestheater „Der Austritt des Dichters Robert Walser aus dem literarischer Verein" von Gert Hofmann) Hof-mann, der 1979 den Bachmann-Preis gewonnen und im Residena Verlag mehrere Bücher verlegl hat, erlebte in Salzburg die österreichische Erstaufführung seinei Komödie.Irritierend an dem gediegener Text, der übrigens in der Diktior genau dem Schweizer Dichter Robert Walser (1878 - 1956) folgt, ist, daß er aus zwei in ihrer Struktur ganz ähnhchen Teilen besteht: Der reizbare Robert Walser scheitert an seiner Umgebung, Regisseur Peter M. Preissler hat sorgfältig