Schon vor zwei Jahren hatte das Stadttheater Luxem mit der Erstaufführung von Vincenzo Bellinis Shakespeare-Veroperung „I Capuleti ed i Montecchi“ („Romeo und Julia“) Ansätze dafür gezeigt, daß auch auf dem Sektor des Musiktheaters auf Festwochenniveau Eigenproduktionen möglich sind. Heuer hatten IMF-Direktor und Opernchef die zwei-aktige komische Oper „II barbiere di Siviglia owero La precauzione in-utile“ gewählt, die der Neapolitaner Giovanni Paisiello (1740 in Florenz geboren, 1776 bis 1783 Kapellmeister der Zarin Katharina II. am Petersburger Hof, 1801 von Napoleon nach
Das Festival de Musique — Vevey“ fand heuer zum 30. Male statt. Obwohl dem Festspieldirektor (dem auch in Wien anerkannten Markhe-vitch-Schüler Rene Klopfenstetn) alljährlich nur ein Budget von rund fünf Millionen Schilling (700.000 Franken) zur Verfügung steht, brachten die Festwochen 1975 gerade heuer ein sehr beachtliches Spektrum von rund 30 Veranstaltungen, die durchwegs sehr gut besucht waren. Infolge günstiger Tourneekonstellationen gab es zum Jubiläum immerhin sieben große Orchesterkonzerte. Drei der Gastorchester kamen von weither nach Montreux: das Moskauer Philharmonische