Viel zuwenig wird beachtet, dafj der Protestantismus in einer einsamen Klosterzelle das Licht der Welt erblickte. Luther gehörte neunzehn Jahre lang dem Mönchssland an; das Kloster war für ihn weit mehr eine Förderung als ein Hemmnis auf seinem Weg. Freilich geriet Luther in seiner religiösen Entwicklung in einen schweren Konflikt mit der Klosterwelt, und erst ganz am Ende seines Lebens lernte er wieder die erneuerten Klöster als „eine Burg des Friedens in der bösen Welt“ schätzen. Doch vermochte diese späte Einsicht nicht mehr zu verhindern, dafj sein antimönchischer Affekt sich