Als Philologen fordern mich Wohlklang und Dissonanz in der öffentlichen Rede heraus. In diesem Sinne ist zu fragen:Wie reimt es sich,■ daß uns, wenn uns etwas peinlich ist, Sorge erfüllt, was man im Ausland über uns sagen wird - aber vor unsere l lauptstadt den Satz stellen, daß Erdäpfelsalat Erdäpfelsalat bleibt;■ daß unsere Spitzenpolitiker erklären, für ihre Arbeit weniger Entgelt bekommen zu wollen -aber Heiligsprechungsprozesse nur sehr selten eingeleitet werclen;■ daß die Zukunft unseres Landes nach Auskunft der politisch Verantwortlichen in der Forschung
Das Wort des Abraham a Sancta Clara, vor dreihundert Jahren aus der Situation einer religiösen und nationalen Bedrohung erwachsen und in diese Situation hinein gesprochen, ist heute nicht mehr lebendig - es sei denn durch den Titel. Als geflügeltes Wort ist das „Auf, auf, Ihr Christen!“, Überschrift, Thema und Leitmotiv von Abrahams „Anfrischung“, gegenwärtig. Doch gerade das Vertraute, das gerade noch Vertraute ist das Widerspenstige. Wer hätte 1983 das Recht, uns „Auf, auf!“ zuzurufen? Wer hätte es nötig, sich so etwas zurufen zu lassen? Mobilmachungen sind nicht unsere
Wenn der Bischof einem Angehörigen jener Fakultät, die sich von der Pflege der sogenannten freien Künste herleitet, den Auftrag übermitteln läßt, er möge innerhalb dieses Gottesdienstes so etwas wie ein Zeugnis geben, so sind wir verwundert und herausgefordert.Ist denn nicht alles zu Wort gekommen, was im Rahmen der Messe seinen Platz hat: in den Lesungen und im Lied, im Gebet und in der Predigt? Es ist aber auch unsere Fähigkeit zur Unterscheidung herausgefordert: Was ist das, was wir hier tun können? Nehmen wir den Auftrag an, indem wir ihn in dieser Form zurückweisen. Statt