Zwar ist der Inhalt der Hanswurst-Komödie „Der Furchtsame" von Philipp Hafner weitgehend irrelevant - es geht um Liebeskummer, Sauflust, Briefintrigen und ähnliches -, doch das Ensemble des St. Pöltner Stadttheaters bringt mit einer perfekten Slapstickmaschinerie Pointe über Pointe über die Rampe. Der durch Musikeinlagen verkürzte Abend in der Regie von Reinhard Hauser hat gelegentlich auch Längen, vor allem Hans Ollinger hätte der Titelfigur mehr Kontur und Schliff verleihen können. Der Hanswurst (Werner Eng) tritt als Punker mit Springerstiefeln und Irokesenschnitt auf die
„Der Inka" ist ein monumentales episches Werk über die Inka der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, kurz vor und während der Konfrontation mit Francisco Pizarro und seinen spani-sehen Eroberern. Die historische Information über die präkolumbische Inka-Kultur ist einigermaßen spärlich. Der Romanschreiber hat keine Probleme, die Löcher zu füllen.Daniel Peters läßt um die Liebesgeschichte eines Inkakriegers und einer Häuptlingstochter die präkolumbische Epoche vor dem geistigen Auge des Lesers entstehen. Sein durchaus vorhandenes profundes Wissen bewahrt ihn allerdings nicht
Die Leopolds-Kapelle im neuen Niederösterreichischen Landhaus in St. Pölten wird von Arnulf Rainer ausgestaltet. Ein zwölfköpfiges Gremium - bestehend aus Vertretern der katholischen, evangelischen und altkatholischen Kirche und einschlägigen Fachleuten - entschied sich für den renommierten Wiener Künstler aufgrund der „Darstellung des Kreuzes”, in der sich eine „spezifisch christliche Sinnlichkeit” niederschlage. Die gesamte Ausgestaltung der Kapelle im zukünftigen Regierungsviertel vermag laut Jurybeschluß „Assoziationen zur österlichen Botschaft zu wecken”.Der
Während denkmalgeschützte Gebäude in Österreich immer sanierungsbedürftiger werden, seien seitens des Bundes, der Länder, Gemeinden und insbesondere der Kirche konsequente Sparprogramme im Denkmalschutz angesagt. Dies gibt eine Studie im Auftrag des Wirtschaftsministeriums und des EUROCARE-Projekts der europäischen Forschungsinitiative EUREKA zu bedenken. EUROCARE ist eine europäische Initiative zum Schutz des kulturellen Erbes. Präsentiert wurde die Studie von EUROCARE-Präsi-dent Alfred Vendl und dem Autor der Studie, Peter Maydl, im Schloß Schönbrunn.400 in drei Monaten
In der Novelle „Kleine Fürstin” der Vorarlbergerin Monika Helfer blickt das erzählende Ich im Krankenhaus auf die junge türkische Bettnachbarin, die alsbald im Kopf dieses Ich kurioseste Einfälle, phänomenale Lebensgeschichten und unlösbare Probleme entstehen läßt. Dabei steigen die kaleidoskopartig abwechslungsreichen Ideen wie bunte Luftballons bei einem Massenstart aus der Phantasie des Ich auf. Der Realitätsgehalt bleibt offen, vielleicht handelt es sich nur um Ausstülpungen des erzählenden Ich: „Mir war tatsächlich, als flöge ich hinaus ins Weltall, umkreiste den Mond,
In Koproduktion mit dem Volkstheater Wien gelang Georg Schuchter (Begie und Hauptrolle) auf der Hinterbühne des Festspielhauses die Uraufführung des lange Zeit als verschollen gegoltenen Theaterstückes „Nur eine Scheibe Brot” des jungen Bainer Werner Fassbinder. Schuchter brachte die Bolle des Begisseurs, der immer mehr an der filmischen Mitteilbarkeit des unbeschreiblichen Leides in den Konzentrationslagern zweifelt und verzweifelt, völlig mühelos auf den Punkt. Hervorragende schauspielerische Leistungen auch in sämtliche Nebenrollen verband die exzellente Begie Schüchtere zu einem
Im Hauptraum der Secession sieht sich der Besucher mit scheinbar wahllos angordneten und unregelmäßig bearbeiteten und bemalten Stellwänden konfrontiert. Außerdem vernimmt er einen monoton-beängstigenden Hilferuf. Seinem Suchbedürfnis folgend findet der Besucher durch eine Art Labyrinth zu einem TV-Schirm, der in einem Dreißig-Minuten-Video die konstante Einstellung auf ein Waschbecken einer öffentlichen WC-Anlage zeigt.Im Labyrinth der Stellwände findet sich auch ein Bild mit regelmäßig angeordneten leuchtenden Farbvertikalen und eine Videoprojektion, die gleichermaßen leuchtende
Regenguß statt Kunstgenuß gab es am eigentlichen Premierenabend, und das Stück konnte erst zum zweiten Vorstellungstermin am Bregenzer Martinsplatz durchgespielt werden. Köhlmeier übernimmt zwar Thematik und Charaktere des Augustin-Stoffs, montiert in diesen aber die innere Situation des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Zentrum des aus lose verknüpften Slapstickszenen zusammengefügten Versdramas ist der Widerstreit des lieben Augustin (Hubert Dragasch n ig) mit dem personifizierten Tod (Kurt Sternik). Vor dem silbrig glänzenden Kirchenportal stellt sich die alte Frage nach dem Warum