Lehrer-Sein als Berufung

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Die Schule von morgen: Der Pisa-Test macht das Thema europaweit zum Thema Nummer eins. Gestern sagte mir die Gründerin einer katholischen Schule in Warschau, dass sie seit neuestem ihre Lehrerkandidaten eher in Kleinstädten sucht. In diesen kleinen Orten sei es einfacher, "echte Berufung" unter den Kandidaten zu finden.

"Berufung" - ein altmodischer Begriff. Nach der Phase der Faszination von E-Learning, Teamwork und neuen Lernmethoden steht in fast allen Ländern Europas der Lehrer wieder im Mittelpunkt der Debatte. Er kehrt aber in eine andere Welt zurück: die des Internet und noch mehr die von Google, dank der Schüler problemlos an Informationen herankommen, oftmals schneller als ihre Lehrer. Jene, die nur Informationen und Daten vermitteln und abprüfen, verlieren den Boden unter den Füßen. Aber die besten Lehrer verstanden es doch immer, neben dem Wissen auch Werte, Lebensorientierung und Charakterstärke zu vermitteln, ohne dabei langweilig und autoritär zu wirken. Ich glaube, dass zur Berufung die Freude an solcher Arbeit gehört.

Es war aber noch nie zuvor so kompliziert, diese Rolle auszufüllen. Der Schüler bekommt in der Konsumgesellschaft viele alternative Lebenswege "attraktiv verpackt" angeboten. Der Lehrer soll einen besonders idealistischen und arbeitsintensiven Weg aufzeigen. Doch die ehemals klare Unterstützung der intakten Familie erhält er kaum noch. Nr. 3 /17. Jänner 2008

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