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Uber E. Nolde

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Als Junge sollte Nolde Bauer werden. Einen Winter lang versah er, auf Befehl seines Vaters, den Stalldienst. Da kam er kaum an die Luft; er saß den ganzen Tag beim Vieh. Als es Frühling wurde und er mit den Tieren den Stall verließ, bekam er einen Ausschlag am ganzen Körper, namentlich im Gesicht: „Ich war ekelhaft und mußte stets mit einem Grashalm im Munde umhergehen, sonst hätte ich es vor Brand nicht ausgehalten. Da merkte ich deutlich, ich sei nicht zum Bauern geboren.“

Schon als Kind zeichnete er alles, was ihm in den Weg trat Wo immer ein freies Plätzchen war, ging sein Stift spazieren. Als er in Berlin Möbel zeichnete für seinen Meister, meinte dieser: „Ja, ja, ganz gut, ganz gut! Aber es fehlen alle Details, alle feinen Verzierungen.“ Als mir Nolde dies erzählte, fügte er lächelnd, aber doch ernst bei: „Ich zeichnete schon damals nur die große Linie, den gesamten Eindruck. Ohne es zu wissen, war ich schon damals Expressionist.“

Aus dem Erinnerungsbuch yon Hang Fehr „Emil Nolde“, List-Bücherei.

Damit war aas urscneinen meines Haiku-Bandes in Deutschland entschieden. Aber es war nur natürlich, daß Prof. Jahn auch seine Freunde in Japan von dem Fund verständigte. Mit der Folge, daß als erster Dr. Shi-niki Hoshino, Professor für deutsche Literatur an einer der Universitäten von Tokio, uns in Rastbach besuchte. Wir saßen mit ihm auf der Bastei vor dem Garten, ganz nach Vorschrift schien der Vollmond, wir blickten auf

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