Alles neu macht der Jänner!

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Jedes gute Jahr beginnt mit einer guten Bilanz. Selbige konnten die drei allseits bekannten Herren denn auch liefern: Josef Pleil (Präsident des österreichischen Weinbauverbandes, Michael Thurner (scheidender GF der ÖWM) und Wilhelm Klinger (seit 1.1. 2007 neuer GF der ÖWM).

Zur Lage der (Wein)Nation. Der in den letzten Jahren leicht rückgängige Weinkonsum stieg 2005 wieder an, hat sich bei 244 Millionen Liter stabilisiert. Mit einem 54%igen Anteil stellt die Gastronomie nach wie vor den wichtigsten Partner der heimischen Winzer, patriotische 84% der ausgeschenkten Weine sind rot-weiß-roter Herkunft. Weitere Trends: man ist bereit, mehr für eine gute Inlands-Bouteille auszugeben, bei ausländischen Tröpferln sinkt diese Bereitschaft zunehmend. Keine austriake Eigenschaft, wie man annehmen könnte. Der erfreuliche Blick in die Exportstatistik zeigt, dass in England, dem bedeutendsten Imagemarkt der Welt, für die bottles from Austria durchschnittlich 17,60 Euro ausgelegt werden. Japan und Liechtenstein belegen mit 9,70 bzw. 7,30 Euro die Folgeplätze. Trotz der kleinen Erntemenge im Jahre 2005 blieb der Exporterlös mit 66 Mio. Euro konstant, der Löwenanteil an der Wertschöpfung geht auf das Konto der Flaschenweine. So ungefähr klang Wilhelm Klinger: "Österreich bietet auf allen Qualitätsebenen zwischen 2 bis 30 Euro ein unschlagbares Preis-Leistungsverhältnis." Was in Zukunft noch viel mehr in die Welt zu transportieren sei: Österreich als kulinarische Kulturnation, als Heimat von Terroirweinen (also dem Gegenentwurf zum industriellen Junkgesöff) und schließlich als innovative Weinnation, die trotzdem tief in der Tradition wurzelt.

Die aktuelle Diskussion über die Neuausrichtung des EU-Weinmarktes kommentierte gewohnt pointiert Josef Pleil. Bekanntlich wird ja überlegt, den 1,2 Mrd. Euro Zuschuss zur Verwertung der Weinüberproduktion aufzugeben. Die angedachte Stilllegung von 400 000 Hektar Rebfläche würde bestenfalls den EU-Neuankömmlingen Bulgarien und Rumänien (zusammen 180 000 Hektar) volle Kassen bescheren, ohne den Status quo nachhaltig zu verändern. Es gibt nach Ansicht Pleils nur einen Ausweg aus dem Dilemma - wird das Produkt besser, wird es auch besser nachgefragt.

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