Allzu wenig hat sich geändert

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Deborah Feldman wuchs unter ultraorthodoxen Chassidim in New York auf - und verließ mit ihrem kleinen Sohn die Ihren. Leyla Hussein, als Siebenjährige genitalverstümmelt, kämpft in Afrika und Europa gegen diese Gewalttätigkeiten gegenüber muslimischen Frauen. Die japanische Manga-und Aktionskünstlerin Rokudenashiko streitet in Japan auch vor Gericht, künstlerisch mit Vagina-Darstellungen arbeiten zu dürfen. Die Theologin und Philosophin Doris Wagner trat mit 19 ins erzkonservative"Werk" ein, wo sie vergewaltigt wurde. Sie verließ die sektenähnliche Institution und engagiert sich für Missbrauchsopfer in der katholischen Kirche. Und Vithika Yadav wehrte sich im nordindischen Rajastan gegen die alltägliche Übergriffigkeit von Männern. Die Leidens-und Bestärkungsgeschichten dieser fünf Frauen hat die Schweizer Regisseurin Barbara Miller in ihrem Dokumentarfilm "#Female Pleasure" miteinander verwoben und als Statement für einen befreiten Umgang von Frauen mit Körper und Sexualität gestaltet. Der in klassischem Dokumentarstil gehaltene Film ist vor allem über seinen Inhalt ein aufrüttelndes Opus. Die Analyse, wie offen und/oder subtil Frauendiskriminierung und -unterdrückung daherkommt, mag nicht neu sein. Beklemmend bleibt das Setting, dass sich trotz vermeintlicher Emanzipation allzuwenig geändert hat. Beeindruckend vor allem, dass Miller nicht im Leidensgestus verharrt, sondern Empowerment pur vorführt. (ofri)

#Female Pleasure - Fünf Kulturen, fünf Frauen, eine Geschichte CH/F/D 2018. Regie: Barbara Miller. Filmladen. 97 Min.

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