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Welt-Visionen

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Die schockierende Ideenwelt der Gruppe „Archlgram" mit Ihren mobilen Städten, radikalen Phantasie-Architekturen und neuen Materlallen lebt In der Kunsthalle Wien wieder auf.

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Die schockierende Ideenwelt der Gruppe „Archlgram" mit Ihren mobilen Städten, radikalen Phantasie-Architekturen und neuen Materlallen lebt In der Kunsthalle Wien wieder auf.

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Während der Jahre 1961 bis 1974 fanden sich die englischen Architekten Warren Chalk, Peter Cook, Dennis Crompton, David Greene, Ron Herron und Michael Webb zur Gruppe „Archigram" zusammen. Ihr Name leitete sich vom gemeinsam herausgegebenen Magazin „ Architecture Telegram" ab.

Obwohl sie nie ein Manifest veröffentlichten, das sie zu einer gemeinsamen Linie verpflichtete, entwarfen diese Architekten utopische Konzepte, die das Lebensgefühl der sechziger Jahre deutlich widerspiegeln. Die neuartigen Materialien verführten zu phantastischen architektonisch gestalteten Räumen, Häusern und Städten.

Mobile Städte, die nach Bedarf ihren Standort ändern können, vollklimatisierte Räume, die den Menschen in ganz neue Lebensumgebungen verpflanzt, waren die Ideen.

Im Hintergrund dieser Vorschläge standen die Raumfahrt und die Mondlandung - gleichsam der Aufbruch des Menschen zu neuen Welten, aber auch das Lebensgefühl einer neuen Jugendkultur, die am leichtesten mit den Schlagworten Woodstock und den Beatles zu benennen ist.

„Archigram" sah den Menschen als steten Nomaden, der als Behausung ständig veränderbare Wohnungen braucht, die immer wieder zu neuen Urbanen Komplexen zusammengesetzt werden TONNEN.

Obwohl dieses Lebensgefühl völlig verschvranden ist, die ökologische Diskussion dem schier schrankenlosen Gestaltungswillen eine klare Absage erteilt, die totale Mobilität von Sozialwissenschaftlern als krank machend erkannt worden ist, hat das innovative Denken von „Archigram" bis heute seine Wirkung nicht verloren.

Die Ausstellung in der Wiener Kunsthalle ist als Erlebnisraum konzipiert. Neben der Präsentation von Modellen und Zeichnungen, Collagen, Skizzen gewährt eine multimediale Arena Einblick in die Ideenwelt Archi-grams durch eine facettierte Architekturlandschaft mit integrierten Video-Monitoren sowie großformatigen Dia- und Videoprojektionen. Verstärkt durch die Musikbeispiele läßt sich dort das Lebensgefühl der sechziger Jcfhre nachempfinden.

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