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Der große Stromausfall in den USA und Kanada hat ein anderes perfektes "Sommerloch"-Thema verdrängt: Arnold Schwarzenegger, die steirische Eiche in Hollywood, der unwiderstehliche "Terminator", kandidiert für den Posten des Gouverneurs von Kalifornien.

Ob der in den Kennedy-Clan eingeheiratete Austroamerikaner einen guten Politiker abgeben kann, ist im Vorhinein nicht seriös zu sagen. Nicht einmal im Nachhinein werden die politischen Qualitäten von Ronald Reagan, der auch vom Filmschauspieler zum Gouverneur und schließlich zum US-Präsidenten aufstieg, einhellig bewertet. Auf jeden Fall ist es keine Überraschung mehr, wenn ein Schauspieler in die Politik geht. Schließlich hat er einen unschätzbaren Vorteil, den er mit Sportlern und Medienleuten teilt: einen hohen Bekanntheitsgrad.

Ob sich solche "Quereinsteiger" in der Politik bewähren, hängt freilich von den konkreten Personen ab. Dass sie dabei, vor allem vom politischen Gegner, nicht nur Lorbeer ernten, versteht sich von selbst. Zu denen, die es in Österreich geschafft haben - etwa aus dem Sport eine Liese Prokop, aus den Medien eine Ursula Stenzel, aus der Schauspielkunst ein Franz Morak - fallen einem auch sofort etliche Gegenbeispiele ein.

Sicher ist, dass Schauspieler, die etwas bewirken wollen, auch andere Möglichkeiten als die Ausübung eines politischen Amtes haben. Sie können im Rahmen der UNO oder einer Nicht-Regierungs-Organisation aktiv werden und dabei - wie Karlheinz Böhm, aber auch Schwarzenegger in seinem Einsatz für die Special Olympics der Behinderten - sehr viel leisten.

Wenn sich ein Schauspieler um ein politisches Amt bewirbt, weiß der Bürger jedenfalls, dass er es mit einem Verstellungskünstler zu tun hat. Diese Wachsamkeit wäre aber immer ratsam, denn schon Arthur Schnitzler sagte: "Wir alle spielen, wer es weiß, ist klug."

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