Aserbaidschans leuchtende Fassade

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Das erste Semifinale des Eurovision Song Contests 2012 ist vorbei und es steht fest: die Burschen von "Trackshittaz“ können ihre Neonkostüme einpacken und mit dem Traktor nach Hause fahren. Österreich ist nicht im Finale. Und das trotz beachtlichem Tanz der beiden Mundartrapper und ihrer Tänzerinnen um mitgebrachte Go-go-Stangen. Auch der LED-Effekt der Outfits hat bestens funktioniert. Aber es sollte nicht sein.

Die "Crystal Hall“ in der Bucht von Aserbaidschans Hauptstadt Baku erstrahlte ebenso in Lichtdesign: die Fassadenfarbe wechselte je nach auftretendem Land . Auch im Inneren gab es eine gewaltige Show mit Projektionen auf Videowalls in kristallähnlichen Formationen und mit Feuer-, Wasser- und Nebeleinlagen. "Jedwin“, die schrecklich schönen irischen Zwillinge, stiegen etwa mit einer Springbrunneneinlage samt Dusche ins Finale auf. Die Moderation hingegen war bieder und steif. Der Sänger des Gewinnerduetts von 2011 Eldar Gasimov, Nargiz Berk-Petersen und Präsidententochter Leyla Aliyeva moderierten den Abend mit versuchtem Witz und gescheiterter Schauspielerei. Die Damen waren in klassischen, langen Abendroben gekleidet und boten ein Gegenbild zu den sonst so knappen Bühnenoutfits. Andi Knolls zugespielte Moderation brachte Schwung und kritischen Humor in die konservative und kitschige Angelegenheit. Zwischen den Länderauftritten nutzte Aserbaidschan die Zeit, um die Probleme des Landes hinter glatten Tourismusbildern verschwinden zu lassen. Am Donnerstag findet das 2. Semifinale statt. Die russischen Disko-Omis sind jedenfalls schon weiter!

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