"Biotech“ im globalen Wettbewerb

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Die klinische Forschung in Österreich hat in den letzten 20 Jahren einen deutlichen Aufschwung erfahren. Heute hingegen herrscht Besorgnis um die nationale - und europäische - Wettbewerbsfähigkeit unter den Bedingungen der Globalisierung: Aktuelle Problemfelder betreffen die Rekrutierung von Patienten, hohe behördliche Auflagen, gestiegene Kosten, lange Vorlaufzeiten oder mangelndes Risikokapital. EU-weit ist die Zahl der Anträge für klinische Prüfungen von 2007-2011 um 25 Prozent zurückgegangen. 2012 war auch in Österreich ein leichter Rückgang klinischer Studien ersichtlich.

Klinische Forschung ist die Voraussetzung für die Entwicklung neuer Arzneimittel. "Für Patienten ist es ein Vorteil, in einer Studie zu sein, weil sie unter strengsten Kontrollen bereits sehr früh Zugang zu innovativen Medikamenten haben“, betont Markus Müller, Vorstand der Wiener Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie. Ebenso seien die fortlaufende Qualitätskontrolle zur Verbesserung medizinischer Therapien sowie die volkswirtschaftliche Umweg-Rentabilität durch Ausbau hoch qualifizierter Arbeitsplätze ins Treffen zu führen.

Bevor ein Wirkstoff am Menschen getestet wird, muss seine Unbedenklichkeit in Zell- und Tiermodellen geprüft werden. Die klinische Prüfung umfasst Studien zur Verträglichkeit und Metabolisierung (Phase I), zur Dosierung (Phase II) sowie zum Nachweis der therapeutischen Wirksamkeit (Phase III). Die Entwicklung eines Medikaments dauert circa zwölf Jahre: Aus 5000-10.000 Substanzen werden im Schnitt nur 6,7 Wirkstoffe für präklinische Tests ausgewählt und 4,7 in die klinische Prüfung aufgenommen. 1,5 Substanzen schaffen es bis zu den entscheidenden Phase-III-Studien, wobei dann nur ein Wirkstoff tatsächlich auch zugelassen wird. (mt)

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