Choreographien von William Forsythe

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Das Anliegen der Tanz-Programmdirektorin Hortensia Völckers sind nicht spektakuläre Premieren, sondern langfristige Entwicklungen. So eröffnete keine Neuschöpfung das Tanzgeschehen der Wiener Festwochen, sondern ein Gastspiel des Frankfurter Balletts mit drei kurzen Tanzstücken des großen Erneuerers und Reformers des klassischen Balletts, William Forsythe. Der von Völckers, neben Meg Stuart, auserkorene ständige künstlerische Begleiter bis ins Jahr 2000 zeigte vor begeistertem Publikum die 1997 entstandene, von den schwerelosen Figuren des Barockmalers Giovanni Battista Tiepolo inspirierte Choreographie "Hypothetical Stream 2", "Firetext" (1995) und das aus dem Jahr 1993 stammende Stück "Of Any If And".

Im Theater an der Wien stellte sich vor allem die Frage: Sind diese Bewegungsabläufe, die keine Geschichte erzählen, spannend? Ja, läßt sich mit Einschränkung antworten. Soweit es gelingt, die Theorien von Forsythes nahezu wissenschaftlichen Bewegungsrecherchen beiseite zu schieben und den Blick unbelastet auf den Tänzern ruhen zu lassen.

Raumgreifend erobern diese die Bühne, spielerisch schwenken Elemente herkömmlicher Tanzstile von Ballett bis Showdance in bizarre Bewegungen und überraschende Aktionen. Die Variablen, deren Zahl nach oben keine Grenze gesetzt zu sein scheint, fügen sich nahtlos zu einer Tanzsprache, die reine Form und Qualität für sich ist. Das ist Ballett - aufregend neu und einzigartig.

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