Den Opfern ein Gesicht geben

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Ramesch Daha malt weiter an den Porträts der Toten des 11. September 2001.

Den Opfern des 11. September ein Gesicht geben - seit 2002 arbeitet die in Wien lebende Künstlerin Ramesch Daha an ihrem Porträt-Projekt "victims": Täglich hat sie daran gemalt, über 500 Porträts sind mittlerweile entstanden.

In diesem Jahr war die Künstlerin erstmals zu einer Pause gezwungen. Eine Krankheit nötigte sie, mit Blick auf die derzeit in der Galerie Bleich-Rossi in Graz laufende Ausstellung, an ihren Kinderporträts und an der "Chicken"-Serie - Variationen gerupfter Fleischhühner, reduziert auf Form und Farbe - weiterzuarbeiten. Die "Victims" wurden unterbrochen.

Jetzt findet Ramesch Daha die Unterbrechung sogar notwendig, um nicht in Routine zu verfallen. "Man wird leicht zwanghaft obsessiv bei so einem Projekt", meint sie. Durch die Pause hat sie sich von Fragen wie "Wann werde ich fertig?" oder "Wie viele Bilder male ich am Tag?" gelöst. Doch die positive Obsession ist geblieben; jetzt kommt es ihr auf die tägliche Auseinandersetzung mit den Toten des 11. September an und darauf, das Projekt ehrlich zu Ende zu bringen - das heißt auch, "keine Propagandamaschine für Erinnerung" zu werden, sondern bei den Gesichtern zu bleiben - und beim Malen. CH

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