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Giuseppe Verdi: "Falstaff"

Bryn Terfel scheint Giuseppe Verdis "Falstaff" auf den Leib geschneidert zu sein: Melancholie und Euphorie, Donner und Delikatesse - der walisische Weltklasse-Bariton findet auch noch für jede Facette des altgewordenen Lebemannes und Bürgerschrecks den richtigen Ton. Weil aber Terfel - zu seinem Glück - nicht so aussieht, wie man sich den feisten Lustgreis vorstellt, ist er bei der aktuellen Produktion der Salzburger Festspiele im Großen Festspielhaus bis zur Unkenntlichkeit ausgestopft, maskiert und kostümiert (Nick Ormerod) und gleicht nun dem Falstaff Johann Heinrich Füsslis: bis zum Platzen aufgebläht und mit einem mehr als stattlichen Bart im Gesicht.

In dieser Luxusaufführung sind Dwayne Croft (Ford), Carmela Remigio (Alice), Stella Doufexis (Meg) und Larissa Diadkova (Quickly) Falstaffs kongeniale Kontrahenden, Heidi Grant Murphy und Massimo Giordano das am Ende glücklich vereinte Liebespaar Nannetta/Fenton. Im Orchestergraben sitzen die Wiener Philharmoniker als solche unter Lorin Maazel. Während Regisseur Declan Donnellan bis in den dritten Akt hinein eine trotz aller Konvention flotte Komödie zustande bringt, ist der fingierte Spuk nur Mummenschanz, auf den nicht einmal ein halbblinder Greis hereinfallen würde. Sei's drum, denn Alles auf Erden ist Spaß.

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