Mit „Red Bull“ schuf Dietrich Mateschitz ein Imperium – und in Österreich mit Servus TV einen rechtskonservativen Player. Nun ist er 78-jährig gestorben.
Die Beatles stehen für eine verheißungsvolle neue Welt, in der gesellschaftliche Konventionen über Bord geworfen wurden. Paul McCartney – der vermeintlich brave „Pilzkopf“ – wird am 18. Juni 80 Jahre alt. Ein Streifzug durch ein Stück Musikgeschichte.
Dieser Tage feiert Großbritannien das 70. Thronjubiläum der Queen - und damit vor allem das eigene Selbstverständnis. Über eine 96-Jährige, deren surreale Lebenswelt die Massen fasziniert.
Just während dieser Tage, an denen in Russland der freie und unabhängige Journalismus endgültig zu Grabe getragen wird, ist eine langjährige Kämpferin für die Pressefreiheit verstorben: Rubina Möhring, Präsidentin der Nicht-Regierungs-Organisation „Reporter ohne Grenzen Österreich“ und Vizepräsidentin der internationalen Mutterorganisation „Reporters sans frontières“. Die ehemalige ORF-Journalistin, die nach schwerer Krankheit kurz vor ihrem 72. Geburtstag starb, musste selbst erfahren, dass unbotmäßige Berichterstattung handfeste Konsequenzen mit sich bringen kann. Als
Alexander Brüggemann versucht im Dokumentarfilm „Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt“ die Welt der Wagnerianer einzufangen – allerdings nur mäßig erfolgreich.
Wir leben im Zeitalter der Präsentation. Im Berufsleben wird präsentiert und auf Social Media sowieso. Ausgerechnet beim Schulabschluss steht diese Kernkompetenz nun zur Disposition. Ein Einwurf.
Auf den Spuren der Mid-Century-Moderne: Eine Freiluftausstellung am Bauzaun des Wien Museums und ein Bildband machen deutlich, wie allgegenwärtig dieser unverkennbare Stil auch abseits bekannter Beispiele ist.
In Deutschland steht eine 96-Jährige vor Gericht, weil sie in einem KZ als Sekretärin des Lagerkommandanten gearbeitet hat. Prozesse wie dieser sind trotz des großen zeitlichen Abstands eine Notwendigkeit – aus unterschiedlichen Gründen.
Die Viennale, Österreichs größtes Filmfestival, geht von 21.–31. Oktober über die Bühne. Vor allem Fans des französischen Films kommen diesmal auf ihre Rechnung.
Mit den kürzlich veröffentlichten Diversitätsrichtlinien der Amazon Studios setzt sich die Identitätspolitik auch in der Filmbranche fest. Mit weitreichenden Konsequenzen, die etwa die Philosophie des Schauspieler(innen)berufs ad absurdum führen. Ein Einwurf.
Martin Blumenau, ebenso prägender wie streitbarer (Pop)-Journalist sowie Miterfinder des Radiosenders FM4, ist mit 60 Jahren seiner Krebserkrankung erlegen.
„Tina“: Sie war die erste afroamerikanische Sängerin, die mit „weißer“ Rockmusik Megaerfolge feierte. Nun hat ihr – Tina Turner – der Dokumentarfilmer Dan Lindsay ein Denkmal gesetzt.
Die Ausstellung „Die Wiener in China. Fluchtpunkt Shanghai“ im Jüdischen Museum Wien zeichnet anhand zahlreicher, oft sehr persönlicher Exponate die Wege von 22 Familien nach, die dem NS-Terror entkommen konnten.
Das Ableben von Prinz Philip und seine Beisetzung beherrschen weltweit die Schlagzeilen. Was steckt hinter der Anziehungskraft der Windsors? Über ein anachronistisches System in einer modernen Gesellschaft.
Journalist(inn)en brauchen Fachleute, um über spezielle Themen kompetent berichten zu können. Umgekehrt brauchen Experten die Medien, um neue Erkenntnisse in die breite Öffentlichkeit zu bringen. Die neue Onlineplattform „Publito.at“ bietet Vernetzung dazu an.
Die Viennale trotzt bislang der Pandemie und hat sich einiges einfallen lassen, um trotz aller Covid19-Beschränkungen ein international anspruchsvolles Festival auf die Beine zu stellen.
Der italienische Filmkomponist Ennio Morricone starb in Rom im Alter von 91 Jahren. Seine Soundtracks werden noch viele Generationen nach ihm begeistern.
Das Jüdische Museum widmet der Filmdiva und Erfinderin Hedy Lamarr, einst als „schönste Frau der Welt“ gefeiert, anlässlich des 20. Todestages der Wienerin eine Ausstellung.
„Der Leuchtturm“: Robert Eggers’ Mischung aus Horrorfilm und Psychothriller folgt einem außergewöhnlichen visuellen Konzept. Und lebt auch von Robert Pattinson und Willem Dafoe.
Im Jahr zwei der Viennale-Direktion von Eva Sangiorgi wird die neue Linie des größten österreichischen Filmfests klar: Vorrang für Arthaus, Abschied vom Glamour.
Als „brutaler männlicher Typ“ und „Kraftprotz“ definiert der Duden den Begriff Rambo. Das entspricht durchaus der Verwendung in der Alltagssprache, ist aber ein Missverständnis. Im Original trägt der legendäre US-Film aus dem Jahr 1982, in dem die Figur zum ersten Mal auftauchte, den Titel „First Blood“, weil Hauptfigur John Rambo darin zu Recht beteuert, nicht er habe als Erstes Blut vergossen. Es ist die Geschichte eines Vietnam-Veteranen, der nur in Ruhe gelassen werden möchte, aber von einem bösartigen Sheriff schikaniert und verfolgt wird, so dass ihm schließlich nichts
Pennywise wütet wieder: Im zweiten Teil der Neuverfilmung von Stephen Kings Roman „Es“ müssen sich die Protagonisten erneut ihren schlimmsten Ängsten stellen.
"Mit 66 Jahren ist noch lang noch nicht Schluss" sang Udo Jürgens vor beinahe vier Jahrzehnten. Wie recht er hatte. Denn nun feierte der größte Entertainer des deutschsprachigen Raumes seinen 80. Geburtstag und steht noch auf der Bühne, wo er nach wie vor seine Fans begeistert. Wäre er US-Bürger, er wäre ein weltbekannter Superstar. Was ihn von anderen großen Entertainern wie Frank Sinatra, Dean Martin oder - um in heimischen Gefilden zu bleiben - Peter Alexander abhebt, ist die Tatsache, dass er nicht nur ein großartiger Interpret ist, sondern die meisten seiner Songs selbst
Die Welt, wie wir sie kennen, entstand in den Jahren 1910 bis 1914. Das ist die Kernbotschaft der zweiteiligen ORF-Dokumentation "Der taumelnde Kontinent“, dem ersten Beitrag des ORF zum frühzeitig einsetzenden Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Darin entwirft der Autor, Historiker und Ö1-Moderator Philipp Blom ein umfassendes Panorama jener 15 Jahre, die dem großen Schlachten vorangingen, von dem sich die Welt letztlich erst Jahrzehnte später erholen sollte.Es war eine Zeit der Globalisierung sowie gesellschaftlicher, technischer und wissenschaftlicher Umwälzungen. In
So gut wie alle Ratschläge für gesunde Ernährung laufen auf einen gemeinsamen Nenner hinaus: wenig Fett, wenig Zucker. Dass Fett und Zucker zu Übergewicht und Adipositas und in der Folge zu Diabetes, Bluthochdruck oder Herzinfarkt führen, ist durch unzählige Studien untermauert. Dass zu viel Fett und Zucker in der Nahrung ungesund sind, wird von zahllosen Gesundheitsexperten gepredigt und in allen Medien getrommelt. Und trotzdem schaufeln die Menschen Unmengen an Fett und Zucker in sich hinein, mit verheerenden Folgen: Laut Österreichischem Ernährungsbericht 2012 leiden 22 Prozent der
"Drive“: Regisseur Nicolas Winding Refn erhielt zuletzt in Cannes die Regie- Palme für seine stilbildende Verfilmung. Eine und doch keine Überraschung.Er hat keinen Namen. Wenn er spricht, dann nur das Notwendigste. Mit seiner silbernen Jacke, auf deren Rücken ein Skorpion prangt, sieht er verdammt gut aus. Und wenn er sich ans Steuer eines Fluchtautos setzt, kann kein anderer Fahrer mithalten. Die Hauptfigur der Filmes "Drive“ ist kein Mann aus Fleisch und Blut, sondern die Verkörperung des Cool. Ein Mythos. Für so jemanden kann die Liebe zu einer Frau nicht das Glück, sondern nur
Impfen oder nicht ist gelegentlich eine Streitfrage. Entschieden wird sie auf wissenschaftlicher Basis von Experten. Einige davon entfernte das Gesundheitsministerium aus dem Sanitätsrat.
Mit 1. Juli übernimmt Danielle Spera die Direktion des Wiener Jüdischen Museums. Die beliebte „Zeit im Bild“-Moderatorin will das Haus öffnen und bekannter machen.
Bunny: So werden jene hübschen und leichten Mädchen genannt, die "Playboy"-Chef Hugh Hefner zu Diensten sind. Shelley (Anna Faris), die Heldin des Films "House Bunny", hat ihr gesamtes Erwachsenenleben in der Hefner-Villa verbracht - doch nun muss sie ausziehen. Wie eine Außerirdische stöckelt die Blondine in ihren viel zu knappen Outfits durch die ihr völlig fremde Welt und landet schließlich auf dem Gelände einer Universität, in einem heruntergekommenen Studentinnenwohnhaus voller schrulliger Außenseiterinnen.Es kommt, wie es in einer solchen Komödie kommen muss: Sie macht aus den
Die Wiener Volksoper zeigt Oscar Straus' Wagner-Persiflage "Die lustigen Nibelungen": Musikalisch durchaus ansprechend - aber szenisch leider sträflich harmlos.Siegfried, der Drachentöter, der Held Germaniens - ein Fettwanst mit dem Sex-Appeal Heinz Erhardts im Safari-Look. An der Leine führt er zwei Möpse im Drachenkostüm. In der Pose des Heldentenors verkündet er, dass sein Gold nicht am Grund des Rheins, sondern auf der "Rheinischen Bank" liege. Zwei Wochen nach der Premiere der "Götterdämmerung" an der Wiener Staatsoper hat die kleine Schwester, die Wiener Volksoper, "Die Lustigen
Mit der Wagner-Oper "Siegfried" geht der neue Wiener Ring in seine zweite Runde. Die Premiere wurde vor allem ein Fest für Dirigent Franz Welser-Möst.Allem und jedem versuchen wir, hermeneutisch plappernd eine Antwort abzupressen", schimpft Sven-Eric Bechtolf. Er jedoch wolle Bühnenfiguren keine "Pappschilder, auf denen eine Gebrauchsanweisung steht", umhängen. Dieses Credo des deutschen Regisseurs und Schauspielers hat sich in seiner Inszenierung von Richard Wagners "Ring des Nibelungen" an der Wiener Staatsoper niedergeschlagen. Insbesondere bei "Siegfried", mit dem der neue Wiener
In Innsbruck wurden die Fotos der allerersten Ausstellung der weltberühmten "Magnum"-Gruppe gefunden - in der Wiener Fotogalerie "Westlicht" sind sie noch bis 18. Mai zu sehen.Der Keller des Institut Français in Innsbruck barg einen Schatz, den dort niemand vermutete. In zwei unscheinbaren Holzkisten, 50 Jahren ungeöffnet, fand sich nichts weniger als eine fotohistorische Sensation: die allererste Gruppenausstellung der berühmten Fotoagentur Magnum, die nicht in New York, wo die Agentur gegründet wurde, nicht in Köln, wie bislang gedacht, sondern in Österreich stattfand. Die vergessene
In Tschaikowskis "Pique Dame" kehrt Neil Shicoff an die Staatsoper zurück.Neil Shicoff hat offenbar die Kränkung überwunden, nicht Direktor der Wiener Staatsoper geworden zu sein. Bis zuletzt stand nicht fest, ob er tatsächlich am Ort seiner Niederlage als Hermann in Peter I. Tschaikowskis Oper "Pique Dame" auftreten würde. Doch der amerikanische Tenor kehrte im Triumph an die Stätte seines persönlichen Waterloo zurück. Die Premiere wurde nicht nur für den verhinderten Direktor, sondern auch für die anderen Sänger, den Dirigenten und die mit nur vereinzelten Buhrufen quittierte
In "Paranoid Park" gelingt Gus Van Sant erneut der Blick in die leidenschaftslose Welt eines Teenagers.Mit stoischer Miene lässt der 16-jährige Skateboarder Alex die Trennung seiner Eltern und den ersten Sex über sich ergehen. Emotion tritt nur einmal in sein Gesicht: als ihm bewusst wird, dass er aus Versehen einen Wachmann getötet hat. Wie schon in "Elephant" taucht Gus Van Sant in seinem jüngsten Film "Paranoid Park" in die Welt der Teenager ein. Doch der Regisseur verweigert dem Zuseher den Blick in die Figuren hinein. Wer sich durch das Studium von "Paranoid Park" erhofft, das
Puccini in einer glänzenden Aufführung der Wiener Volksoper.Es beginnt als düsterer Science Fiction-Albtraum und endet als strahlendes Fantasy-Märchen: An der Wiener Volksoper spielt Giacomo Puccinis Turandot in einem Insektenstaat, in dem sich von Puppen und Larven bis zu Skarabäen und Schmetterlingen alles tummelt, was im Reich der Kerbtiere Rang und Namen hat. Die Aufführung ist zweifellos einer der Höhepunkte der Ära Rudolf Berger: Eine klar und stimmig erzählte Geschichte, perfekte Choreografien, prachtvolle Kostüme, atemberaubende Effekte, Stimmen ausgezeichnet, Orchester sehr
Das Technische Museum zeigt Vorgeschichte und Konsequenzen der Massenmotorisierung.Kaum ein Phänomen hat die Stadt in den letzten 100 Jahren mehr verändert als das Auto. Der Straßenraum büßte seine Funktion als Aufenthalts-und Spielraum ein und wurde zum reinen Verkehrsraum. Gehsteige und Vorgärten mussten Straßenflächen weichen. Und nicht zuletzt war und ist der Individualverkehr verantwortlich für das Ausufern der Stadt in die Peripherie. Die Ausstellung Spurwechsel im Technischen Museum Wien führt diese Entwicklungen am Beispiel Wiens vor Augen. Die Schau präsentiert keine
"Deutschland - Ein Sommermärchen" ist fast wahr geworden.Was ihm als Fußballprofi verwehrt blieb, gelang Sönke Wortmann als Filmregisseur: die Teilnahme an der Fußball-WM in Deutschland. Zwar nicht als Kicker, aber im unmittelbaren Umfeld des deutschen Nationalteams. Wochenlang begleitete und filmte der Ex-Profi eigenhändig die Nationalelf bei den Vorbereitungen für die WM und bei dem Großereignis selbst. Wortmann erhielt exklusiven Zugang zu den Spielern und folgte ihnen bis in die Kabine. Der dabei entstandene Dokumentarfilm Deutschland - Ein Sommermärchen ist das Porträt einer
Entführt und lebendig begraben. Eine Webcam liefert Live-Bilder aus dem Plexiglassarg. Und der Entführer sprengt sich selbst in die Luft: Ausgerechnet bei einem Opfer aus ihren eigenen Reihen stehen die Spezialermittler von c.s.i. - Den Tätern auf der Spur ohne einen einzigen Hinweis da. Kitzel vom Feinsten. Für Buch und Regie der letzten beiden Folgen der fünften Staffel zeichnete niemand geringerer als Quentin Tarantino (Pulp Fiction, Jackie Brown, Kill Bill) verantwortlich.Die Erfolgsserie aus den usa, die es mit c.s.i. Miami und c.s.i.: n.y. schon auf zwei Ableger gebracht hat, steht
Im Musikfilm "Walk the line" schlüpft Joaquin Phoenix in die Haut der Country-Legende Johnny Cash.Im Gefängnisspeisesaal klatschen und stampfen die Häftlinge, in der Werkstatt wartet ihr Idol auf seinen Auftritt. Mit diesem magischen Moment beginnt "Walk the line", die Verfilmung des Lebens von Johnny Cash. Am künstlerischen Zenit - "Johnny Cash at Folsom Prison" war seine erfolgreichste Platte - lässt der Country-Star sein Leben Revue passieren: Die Kindheit in tiefster Armut, der traumatisierende Tod des Bruders, die Drogensucht - erstaunliche Parallelen zur jüngst ebenfalls verfilmten
Das "Theater an der Wien" wurde mit Mozarts "Idomeneo" als neues Opernhaus eröffnet.Wiens neues Opernhaus hätte sich durchaus einen besseren Start wünschen können. Zuerst das mit mäßigen bis verheerenden Kritiken bedachte Inaugurationskonzert, nun ein durchwachsener "Idomeneo", der sich nicht als jenes perfekte Geburtstagsgeschenk zum 250. von Wolfgang Amadeus Mozart entpuppte, das die glänzende Verpackung versprochen hatte. Dabei war das endlich vom Musical erlöste Theater an der Wien unter seinem Leiter Roland Geyer auf Nummer sicher gegangen: Die Koproduktion mit der Wiener
Mit "Puls TV" hat Wien seinen ersten Stadtsender. Fernsehen zwischen Dilettantismus und Testbild.Der Arbeitstag eines Busfahrers, Kinder bei einem Radfahrwettbewerb, Rettungsfahrer über ihren Einsatz beim Donauinselfest: Wer seinen Fernsehsessel in Wien stehen hat, kann sich seit voriger Woche mit Informationen der weniger weltbewegenden Art berieseln lassen. Mit PULS TV hat die Bundeshauptstadt nun einen eigenen Stadtsender. Endlich, meinen manche. Wozu bloß, fragen andere.In der ersten Woche verströmte PULS TV den Charme des blanken Dilettantismus. Bildausfälle von bis zu einer Minute
"Der bayrische Rebell" und Liedermacher Hans Söllner steht seit über zwei Jahrzehnten in Konflikt mit Polizei und Obrigkeit.Seine Musik wird von keinem Radiosender gespielt und die Behörden gehen mit unverhältnismäßiger Härte gegen ihn vor: Der Liedermacher Hans Söllner ist ein moderner Till Eulenspiegel, der mit seiner unkonventionellen Lebensweise und seinen derben Späßen aneckt - vor allem daheim in Bayern. Der in Baden bei Wien geborene Regisseur Andy Stiglmayr hat dem Original mit dem Dokumentarfilm "Der bayrische Rebell" ein Denkmal gesetzt. Der Film zeigt den Musiker Söllner
Noch nie gezeigtes Archivmaterial aus den Anfangsjahren des Films und der Filmklassiker "Metropolis" aus dem Jahre 1927: Der letzte Sonntag Abend auf ORF 2 stand ganz im Zeichen der frühen Filmgeschichte. Was eine exemplarische Umsetzung des Kulturauftrages hätte sein können, legte jedoch die grundsätzliche Schwäche des sonntäglichen Mini-Themenabends offen: Zu kurz, was wohl eine Folge des späten Sendetermins ist."Die Macht kam aus der Dunkelheit - Die Geburt einer Kunst", eine Dokumentation von Experten für Kenner, war äußerst schwer verdauliche Kost, wenn man sie nicht nur als
Zwei Ausstellungen unterschiedlicher Qualität über den Theater-Exzentriker Klaus Kinski in Wien.Er war ein Ausnahmekünstler, der polarisierte wie kein anderer deutschsprachiger Schauspieler seit 1945: Klaus Kinski, abonniert auf entrückte oder wahnsinnige Figuren zwischen Zerbrechlichkeit und Brutalität. Klaus Kinski, das Enfant terrible, gefürchtet bei Dreharbeiten, drückte jedem Film, so kurz sein Auftritt auch war, seinen Stempel auf. Ihm ist nun im Wiener Theatermuseum eine Ausstellung gewidmet: "Ich Kinski" führt den Besucher durch sämtliche Lebensabschnitte und
"Uzumaki" ist die vielleicht herausragendste Produktion der Horrorwelle, die das japanische Kino seit den neunziger Jahren erfasst hat.Etwas stimmt nicht mit Toshio Saito. Der Geschäftsmann beginnt wie besessen alles zu sammeln, was eine Spiralform aufweist. Stundenlang filmt er mit seiner Videokamera Schneckenhäuser. Er stiehlt die Leuchtreklame eines Friseurladens, weil diese mit einer Spirale Blicke auf sich zieht. Beim Abendessen mit seiner verängstigten Familie dreht er durch, als es keine Suppeneinlage mehr gibt: in Scheiben geschnittene Fischröllchen, die ein charakteristisches
Die Ausstellung "Im Blickpunkt" in der Nationalbibliothek gewährt Einblicke in die reichhaltige Sammlung historischer Fotografien.Lebensnahe Bilder von Menschen, deren Leiber schon längst zu Staub zerfallen sind, Fotos von Landschaften und Gebäuden, die seit langem nicht mehr existieren: Historische Fotografien üben eine ungemeine Faszination aus. Kaum jemand weiß, dass die Österreichische Nationalbibliothek die größte Sammlung für (historische) Dokumentarfotografie in Österreich beherbergt. Die Ausstellung "Im Blickpunkt", die nun im Prunksaal gezeigt wird, gibt einen Einblick in
Höhepunkt des Polnischen Jahres in Österreich: Die Ausstellung im Kunsthistorischen Museum.Drei Fünftel aller ursprünglich in Polen befindlichen Kunstschätze sind dem Land im Lauf seiner wechselvollen Geschichte verloren gegangen. Der Grund dafür waren nicht nur Zerstörung oder Raub im Zuge von Kriegen und der Verlust der Eigenstaatlichkeit zwischen 1795 und 1918, sondern auch eine Besonderheit der polnischen Monarchie: das Wahlkönigtum. Anhand der Ausstellung "Thesauri Poloniae - Schatzkammer Polen" im Kunsthistorischen Museum in Wien lässt sich diese Entwicklung gut verfolgen. Denn
Alexander Zemlinskys Opern-Spiel "Der König Kandaules" im Kleinen Festspielhaus. Salzburger Luxuspflege des musikalischen Erbes der Moderne.Kulturpessimisten sind notorische Schwarzseher. Der Blick darauf, was neu entsteht, was weiterbesteht, wird ihnen verstellt von der übermächtigen Trauer darüber, was verloren geht. "Es erscheint wie eine bittere Ironie der Geschichte", resümierte nun Intendant Peter Ruzicka in seiner viel beachteten Eröffnungsrede, "dass die Salzburger Festspiele, die einst als Bollwerk gegen den Ausverkauf des Abendlandes errichtet wurden, nun selbst den
Blade II"Blade", die Geschichte des im Prinzip guten Vampirs, der in Rambo-Manier Jagd auf seine bösen Artgenossen macht, war der Überraschungs-Kinoerfolg des Jahres 1998. Nun kommt "Blade II" in die Kinos, abermals mit dem schwarzen Actionstar Wesley Snipes in der Hauptrolle. Diesmal verbündet er sich mit seinen Todfeinden, um gegen eine neue Art von Metavampiren zu kämpfen, die es vor allem auf das Blut gewöhnlicher Vampire abgesehen haben. Nicht mehr Silber und Knoblauch, nur noch Sonnenlicht kann den alienhaften "Reapers" und ihrem Oberhaupt Nomak (Luke Goss) etwas anhaben. An der
"Medea" als Clash der Kulturen im Wiener Schauspielhaus.Auf hohem künstlerischen Niveau, wohltuend den Text respektierend, politisch nicht korrekt: Mit Euripides' "Medea" feierte die neue Leitung des Wiener Schauspielhauses - Airan Berg und Barrie Kosky - ihren gelungenen Einstand. Kosky inszenierte einen Zusammenprall der Kulturen in einer Welt der Migration - und obwohl die Kindesmörderin eine Migrantin ist, entschuldigt er sie weder, noch heischt er um Verständnis: Die Kolcherin, beeindruckend verkörpert von der kroatischen Schauspielerin Melita Jurisic, ist das rätselhafte, monströs
"Televisions - Kunst sieht fern" in der Kunsthalle Wien.Am Bildschirm züngeln kleine Flammen aus einem Haufen von Holzscheiten, 24 Minuten lang: mit diesem bahnbrechenden Film verwies Jan Dibbets 1969 darauf, dass das Fernsehen - sowohl die ausgestrahlten Bilder als auch das Gerät selbst - zum kulturellen Ersatz für den häuslichen Kamin geworden ist. Der Film ist auch in der Ausstellung "Televisions - Kunst sieht fern" in der Wiener Kunsthalle zu sehen; eine Schau, die zeigt, wie sich Künstler mit Fernsehen auseinandersetzten. Hier wird nicht erklärt und nicht über Verdummung oder
Schillers "Maria Stuart" fast ganz klassisch am Burgtheater: trotz einiger Mängel packend.Wir befinden uns im Jahre 1587. Alle englischen Damen tragen ihr Haar streng nach oben frisiert ... Alle Damen? Nein! Maria Stuart trägt das ihre wie eine (Fernseh-)Schauspielerin des späten 20. Jahrhunderts. Dieser Anachronismus steht in der Aufführung von Friedrich Schillers "Maria Stuart" am Wiener Burgtheater stellvertretend für einige inszenatorische Störungen, die einen durchschlagenden Erfolg vereitelten. Dabei standen die Vorzeichen gut: Nachdem die von vielen als nicht mehr zeitgemäß
Giuseppe Verdi: "Falstaff"Bryn Terfel scheint Giuseppe Verdis "Falstaff" auf den Leib geschneidert zu sein: Melancholie und Euphorie, Donner und Delikatesse - der walisische Weltklasse-Bariton findet auch noch für jede Facette des altgewordenen Lebemannes und Bürgerschrecks den richtigen Ton. Weil aber Terfel - zu seinem Glück - nicht so aussieht, wie man sich den feisten Lustgreis vorstellt, ist er bei der aktuellen Produktion der Salzburger Festspiele im Großen Festspielhaus bis zur Unkenntlichkeit ausgestopft, maskiert und kostümiert (Nick Ormerod) und gleicht nun dem Falstaff Johann
Gangsterballade in Reimen: Shakespeares "Macbeth" auf der Perner-Insel als Quentin Tarantino-Film.Wo könnte William Shakespeares blutrünstiges Drama "Macbeth" heute spielen? Im Milosevic-Serbien oder am Nepalesischen Königshof vielleicht - oder innerhalb eines Clans von Kriminellen. Diesen Zugang hat Regisseur Calixto Bieito bei den Salzburger Festspielen für das grausame Schauspiel um Mord und Machtgier, um Tyrannei und Terror gewählt. Auf der Perner-Insel in Hallein, wo schon in den letzten Jahren radikale Shakespeare-Neuinterpretationen über die Bühne gegangen sind, ist der
Dem Berufsstand des Hausmeisters wird im Allgemeinen eher wenig Sympathie entgegengebracht: Statt einfach ihre Arbeit zu tun, kujonieren sie die Hausbewohner mit unsinnigen Vorschriften bis hin zum Psychoterror - zumindest im Klischee: der Hausmeister als Hausherr.Es klingt unglaublich, aber ähnliche Zustände herrschen im Wiener Museumsquartier, dem neuen kulturellen Aushängeschild Österreichs. Dort geriert sich der Hausmeister gleich als künstlerischer Leiter. Von der ehrenwerten Museumsquartier Betriebsgesellschaft war an dieser Stelle schon öfters die Rede. Statt sich um ihre
Kirsten Dene brilliert in Christoph Ransmayrs Bühnenerstling - und wahrscheinlich Letztling - "Die Unsichtbare".Davon kann jeder Theaterautor normalerweise nur träumen: Sein erstes Stück wird gleich bei den Salzburger Festspielen aufgeführt, mit Claus Peymann als Regisseur, Karl-Ernst Herrmann als Bühnenbildner und einer der größten deutschsprachigen Schauspielerinnen in der Hauptrolle. Nun, Christoph Ransmayr war schon vorher nicht ganz unbekannt, daher ist ihm wohl auch mit seinem Debüt als Dramatiker, "Die Unsichtbare", das am Salzburger Landestheater gegeben wird, diese Gnade
Je näher wir uns in Europa kommen, desto mehr wird die Bedeutung der Sprache zunehmen", prophezeit der belgische Sprachwissenschaftler Peter Nelde. Elf Arbeitssprachen gibt es in der EU, 45 weitere sind als Minderheitensprachen anerkannt: "Mehrsprachigkeit wird daher zum Allgemeingut", weiß Nelde. Kein Wunder, dass Europarat und EU das Jahr 2001 zum "Jahr der Sprachen" ausgerufen haben.Neldes "Überlegungen zu einer europäischen Sprachpolitik" gehörten zum Brisantesten, was der diesjährige Österreichische Wissenschaftstag am Semmering zu bieten hatte. Denn vieles, womit die Linguistik zu
Heruntergewirtschaftet" - zu diesem vernichtenden Urteil über den Zustand der österreichischen Universitäten gelangten vor zwei Wochen die Autoren des "Grünauer Manifestes", eines von damals 32 Universitätslehrern unterschriebenen Positionspapiers. Viele Fakultäten und Institute können sich Forschung und Lehre auf internationalem Niveau finanziell nicht mehr leisten. Aber gibt die Republik wirklich zuwenig Geld für die Universitäten aus, wie manche Kritiker meinen? "Österreich wendet 22 Milliarden Schilling für seine Universitäten auf; das sind rund 1,25 Prozent des