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Noch nie gezeigtes Archivmaterial aus den Anfangsjahren des Films und der Filmklassiker "Metropolis" aus dem Jahre 1927: Der letzte Sonntag Abend auf ORF 2 stand ganz im Zeichen der frühen Filmgeschichte. Was eine exemplarische Umsetzung des Kulturauftrages hätte sein können, legte jedoch die grundsätzliche Schwäche des sonntäglichen Mini-Themenabends offen: Zu kurz, was wohl eine Folge des späten Sendetermins ist.

"Die Macht kam aus der Dunkelheit - Die Geburt einer Kunst", eine Dokumentation von Experten für Kenner, war äußerst schwer verdauliche Kost, wenn man sie nicht nur als optische Berieselung konsumieren wollte. Dieser Blick auf die Ursprünge des Europäischen Films musste den Durchnittszuschauer mit einer Informationsfülle überwältigen, die der Sendung ohne Namen alle Ehre gemacht hätte. Dabei war die Datenfülle ungenügend strukturiert: Der Einstieg war ebenso abrupt wie das Ende, allzuviel Wissen wurde vorausgesetzt.

Wussten Sie, dass vor 1914 die italienische Filmindustrie die mit Abstand größte Europas war? Dass die dänischen Filmemacher, die zu den innovativsten gehörten, den deutschen Markt beherrschten? "Die Macht kam aus der Dunkelheit - Die Geburt einer Kunst" steckte voll höchst aufschlussreicher Informationen - doch aufbereitet für jene Eingeweihten jener Sorte, wie sie in der dieswöchigen Coverstory des profil für Kopfschütteln sorgen: mit einem Kanon der angeblich besten 50 Filme, von denen dem Nicht-Insider höchstens die Hälfte überhaupt bekannt sein dürfte.

Die im ORF gezeigte Dokumentation würde nur dann Sinn machen, wenn sie in einen echten Stummfilm-Themenabend eingebettet wäre. Wenn zuerst einmal das Thema grundsätzlich abgehandelt werden und erst dann das Stakkato an Beispielen geliefert werden würde. Logische Konsequenz: Themenabende verlängern und vorverlegen.

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