Dr. Dolittle - © Universal

Cineastischer Unfall - wie zuletzt "Cats"

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Michael Kraßnitzer über den Film "Die fantastische Reise des Dr. Dolittle (Dolittle)" von Stephen Gaghan

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Michael Kraßnitzer über den Film "Die fantastische Reise des Dr. Dolittle (Dolittle)" von Stephen Gaghan

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Es gibt Filmproduktionen, bei denen man sich fragt, warum niemand rechtzeitig die Notbremse gezogen hat. Das spektakuläre Scheitern von „Cats“ war unlängst so ein Fall, aber auch bei einem weiteren Film aus der Welt der Tiere wäre ein Neustart eine gute Idee gewesen: „Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“ (Regie: Stephen Gaghan), die bislang siebte filmische Umsetzung jenes Stoffes, in dem es um einen Arzt geht, der die Sprache der Tiere versteht.

Im aktuellen Film beginnt die Misere beim komplett misslungenen Drehbuch. Selten hat man so zähe, unlustige Dialoge gehört. Viele der Gags und dramatischen Elemente hat man schon in anderen Filmen gesehen – aber weit besser umgesetzt. Der Inhalt kurz zusammengefasst: Nach dem Tod seiner geliebten Frau hat sich Dr. Dolittle (Robert Downey Jr.) von der Welt zurückgezogen. Doch um die nach einem Giftanschlag um ihr Leben ringende Königin Victoria zu retten, begibt er sich mit seinen liebsten tierischen Gefährten und einem jugendlichen Gehilfen (Harry Collett) auf eine abenteuerliche Reise, um das Gegengift zu finden.

Als Animationsfilm mit originell gestalteten Tieren – vorausgesetzt natürlich, man feilt an den Dialogen – hätte „Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“ vielleicht funktionieren können. Aber es handelt sich um einen Realfilm, der bei den tierischen Figuren auf realistische Darstellung setzt – und die mimischen Ausdrucksmöglichkeiten einer Ente oder eines Eisbären sind nun einmal trotz massiven Einsatzes von CGI eher beschränkt. Das Ergebnis ist ein seelenloser Film, der beim Zuseher abwechselnd Langeweile und Kopfschütteln verursacht. Dass Robert Downey Jr. seinen Dolittle als müden Jack-Sparrow-Abklatsch anlegt, macht die Sache nicht ­besser.

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