Zenit hinter Gittern

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Im Musikfilm "Walk the line" schlüpft Joaquin Phoenix in die Haut der Country-Legende Johnny Cash.

Im Gefängnisspeisesaal klatschen und stampfen die Häftlinge, in der Werkstatt wartet ihr Idol auf seinen Auftritt. Mit diesem magischen Moment beginnt "Walk the line", die Verfilmung des Lebens von Johnny Cash. Am künstlerischen Zenit - "Johnny Cash at Folsom Prison" war seine erfolgreichste Platte - lässt der Country-Star sein Leben Revue passieren: Die Kindheit in tiefster Armut, der traumatisierende Tod des Bruders, die Drogensucht - erstaunliche Parallelen zur jüngst ebenfalls verfilmten Vita eines anderen großen Musikers, nämlich Ray Charles.

Wie auch "Ray" ist "Walk the line" ein anspruchsvoller Musikfilm, der optisch und musikalisch perfekt nachempfundene Auftritte mit psychologischer Zeichnung des Protagonisten verbindet. Joaquin Phoenix verkörpert Cash als den harten Mann in der rauen Schale. Während sich der Künstler vom Rock'n'Roller zum (die Grenzen des Genres sprengenden) Country-Musiker entwickelt, muss der Mensch Johnny Cash einen langen Weg gehen, um trotz seiner unglücklichen ersten Ehe und der Abhängigkeit von Amphetaminen schließlich sein Glück zu finden.

Gegen Ende verliert das Biopic leider den anfänglichen Charakter eines Musikfilms und wird zum Beziehungsdrama, freilich mit gutem Ausgang: Nach jahrelanger unausgesprochener Liebe kommt Cash endlich mit Bühnenkollegin June Carter (die großartige Reese Witherspoon) zusammen. Im wirklichen Leben sollten sie bis zu ihrer beider Tod im Jahr 2003 vereint bleiben.

WALK THE LINE

USA 2005. Regie: James Mangold. Mit Joaquin Phoenix, Reese Witherspoon, Ginnifer Goodwin, Robert Patrick, Shelby Lynne. Verleih: Centfox. 135 Min.

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