„Du schwarzer Afghane“ etc.

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Man muss dem ORF in diesem Sommer durchaus Achtung zollen, wo er doch – wie es sich für einen öffentlich-rechtlichen Sender ziemt – die großen Jubiläen dieses Jahres auch televisionär gebührend begeht. Nach 40 Jahre Mondlandung im Juli überbietet sich die Anstalt nun zu 40 Jahre Woodstock. Wir könnten natürlich anmerken, dass Michael Wadleighs legendärer Woodstock-Dokumentarfilm, den man als Zeitzeuge wie als Nachgeborener unbedingt gesehen haben muss, letzten Sonntag von 23.35 bis 3.10 Uhr lief. Aber wir Qualitätsfernseher machen die Nacht ja längst schon zum Tag, und außerdem konnte man tags zuvor den Woodstockfilm auch zu etwas weniger nachtschlafener Stunde genießen – beim WDR.

Wenn schon überall die Legende von Woodstock beschworen wurde, dann tat der ORF gut daran, die heimische Legende des Pop- und Rockmusikfilms, Rudi Dolezal also (rechts), für einer Dokumentation über „Woodstock und wir“ zu engagieren. Eine sinnvolle Ergänzung zu den Wiesenbildern aus Bethel im Staat New York.

Immerhin konnte der Filmemacher mit Mitschnitten aus dem Woodstock-Erinnerungskonzert in Wien 1979 aufwarten, wo Legendenteilnehmer von Richie Havens bis Arlo Guthrie auftraten. Auch dass der Mythos bis nach Österreich strahlte, machte dieser Film anschaulich – etwa dass die Band STS sich Crosby, Stills and Nash zu ihren Altvorderen erkoren oder dass Songs der Austropop-Legende Wolfgang Ambros (links) wie „Du schwarzer Afghane“ ohne Woodstock und dessen implizite Nonchalance im Umgang mit nichtalkoholischen Rauschmitteln kaum möglich gewesen wären. (ofri)

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