Ein Krimi wie ein Big Mac

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Auch Gourmets sehnen sich manchmal nach Hausmannskost und machen gelegentlich einen Abstecher in einen Fastfoodtempel. Von Sandra Browns Büchern werden schätzungsweise jeweils soviele verkauft wie Big Macs an einem Tag, die Auflagen ihrer Bücher betragen meist 50 Millionen Stück. Der jüngste Krimi ist so dick, wie ein Buch oder ein Big Mac dick sein soll. Der Titel klingt bekannt und das Lesen macht tatsächlich so wenig Arbeit wie das Kauen. Das alles muß aber noch kein Nachteil sein.

Burke Basile vom New Orleans Police Department hatte keine besonders gute Woche, da er seinen Partner bei einem Feuergefecht mit einem Drogendealer, der ihn als Schutzschild nahm, erschoß. Und da der Gauner vom Anwalt Pinky Duvall vertreten wird, geht er frei und die Wut des Polizisten steigt wie das Wasser im Süden Floridas nach einem heftigen Regenguß. Wir wissen, was folgt: Keine Überraschungen nach der Bestellung eines Big Mac. Alles einfach und trotzdem spannend. Die Rache ist süß und umso verlockender, wenn Pinky an seiner wundesten Stelle getroffen wird und der Polizist zum Entführer der schönen Remy wird. Gemeinsam warten sie dann in einer einsamen Hütte in den Sümpfen auf Pinky und seine Killer. Kann so eine Geschichte gut ausgehen? Fast Food läßt selten offene Fragen zurück, höchstens, ob man sich mit dem Ketchup angepatzt hat. Klischees machen zwar keine Flecken, verderben aber in zu dichter Abfolge den Nachgeschmack. Ein Text also nur für den sehr schnellen Hunger.

Im Haus meines Feindes Roman von Sandra Brown Blanvalet Verlag, München 1999 509 Seiten, geb., öS 313,- /e 22,74

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