Ein Nachruf, wenn auch zu Lebzeiten

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Noch sind die schrillen bis schrulligen Damen aus der Wisteria Lane ganz und gar lebendig. Zumindest hält uns das heische Bildungsfernsehen, ORF eins also, mit dem Versprechen bei der Stange, uns mit weiteren Episoden aus dem bei Licht betrachtet eher öden Leben von Bree, Gabrielle, Susan & Co zu versorgen.

Dass dieses Versprechen nicht ewig halten würde, haben wir zwar schon lang geahnt. Doch die erschütternde Nachricht hat uns dann doch arg getroffen: ABC, der die "Desperate Housewives“ produzierende US-Sender, ließ dieser Tage verlauten, dass die Serie mit der achten Staffel ihr Ende finden wird. Der ORF zeigt zurzeit zwar erst die siebte Staffel, aber der Vorgeschmack aufs Ende stürzt uns schon in ordentliche Trübsal. Wie immer in solchen Fällen sollen sinkende Quoten das Geschäft vermasselt haben. Also werden die seit 2004 posierenden Vorstadthausfrauen sich anderweitige Beschäftigungen suchen müssen.

Und wir Gewohnheitstiere werden auf diverse Abspielkanäle - Fox Channel, TNT Serie und wie sie alle heißen - ausweichen müssen, wo wir schon jetzt unsere einstigen Blidungssendungen aus amerikanischer Produktion nachholen können: "Sex and the City“, "Mord ist ihr Hobby“ oder "Roseanne“ ist Gott sei Dank irgendwo immer noch on air (oder besser: im Kabel) zu entdecken.

Dagegen findet sich zurzeit leider keine Anstalt, die uns wenigstens einige Episoden unseres heiß geliebten Programms "Frasier“ liefert: Der Radio-Seelenonkel aus Seattle und sein mindestens so neurotischer Bruder Niles gehen uns schon arg ab.

Dabei sind wir mit Hiobsbotschaften ja schon mehr als gesättigt: Denn bereits im Mai hatte Hugh Laurie alias Dr. House verlauten lassen, er habe genug von der Rolle des hinkenden Medizinmanns mit den extravagenten Diagnosen; er wolle sich fortan seiner Musikerkarriere widmen. Wir hoffen aber immer noch, dass dies alles eine wirklich bloß temporäre Motivationskrise darstellt.

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