Lasse Hallström hat sich an "Casanova" herangewagt - leicht, lebenslustig, doch nicht ohne Charakter. Und Heath Ledger diesmal als Hetero.Venedig ist nicht nur die Stadt des bekanntesten Frauenhelden aller Zeiten, Giacomo Casanova. Venedig gehört gleichfalls zu den Wirkungsstätten des barocken Komödiendichters par excellence, Carlo Goldoni. Und Goldoni scheint auch Pate gestanden zu haben bei Lasse Hallströms jüngstem Film, der Venedigs verruchtesten Sohn einmal mehr zum Titelhelden macht: Heath Ledger, demnächst im Oscar-verdächtigen Western "Brokeback Mountain" als schwuler Cowboy zu
Nicht nur - aber besonders - in Dänemark ist ein neues Feindbild entstanden. Der Islamwissenschafter peter heine über Hintergründe der Muslim-Proteste.Peter Heine ist Professor für Islamwissenschaften an der Berliner Humboldt-Universität. Er gehört zu den Herausgebern des bei Herder erschienenen "Islam-Lexikon" und ist Autor von "Terror in Allahs Namen" (2004), "Kulturknigge für Nichtmuslime (2001) und zahlreicher weiterer Publikationen zum Thema Islam.Die Furche: Meinungsfreiheit versus Religionsfreiheit - ist das tatsächlich der Kern der Aufregungen um die Mohammed-Karikaturen?Peter
Wer die Zeit meistern will, sollte die Dichter und Denker zum Reden
bringen. Oder ein Gespräch über Bäume führen - und so den Dialog
über Gott und die Welt beginnen.
Es ist keine Überraschung, daß der derzeitige ORF-General nach Köln zu RTL gehen wird. Dennoch hat die Zeilersche Ankündigung, für die ORF-Spitze nicht mehr zu kandidieren, ordentliches Medienrauschen ausgelöst. Das aufgeregte Schnattern ist aber auch davon bestimmt, daß beim ORF alle ihr Süppchen kochen wollen. Daß etwa die News-Brothers Fellner ihre Illustrierte gleich nachfragen ließen, ob der ORF denn am Ende sei, hat mit deren ambivalentem Verhältnis zum Staatsfunk zu tun: wenn's den eigenen Interessen nützt, dann wird gehätschelt, sonst ist der ORF als Prügelobjekt allemal
"3 Eier im Glas": Antonin Svoboda hat sich Dirk Stermann, Christoph
Grissemann und Heinz Strunk wieder einmal vor die Filmkamera geholt.
Anarchie ist garantiert.
Die zeitliche Koinzidenz war pikant - spricht aber für sich: In Moskau standen die Sängerinnen der Punk-Band "Pussy Riot“ wegen ihres umstrittenen Auftritts in der dortigen Christ-Erlöser-Kathedrale vor Gericht. Und in Bamberg forderte der katholische Erzbischof Ludwig Schick, Blasphemie unter Strafe zu stellen. Schon gut sechs Wochen zuvor hatte Nämliches (und viel rigoroser) auch der Schriftsteller und Büchner-Preisträger Martin Mosebach geradezu ungestüm verlangt (vgl. Seite 18 dieser FURCHE).Diese Debatte ist ärgerlich - und höchst gefährlich. Und zwar nicht, weil man über die
Lang, lang ist's her: Wer erinnert sich noch, dass sich Hans Dichand einmal eine Art Emanze (pardon, natürlich begeben wir uns nicht auf die Ebene von Krone-Hausdichter Wolf Martin...), also: eine Frauenbewegte im Blatt hielt? Wenn uns unser Gedächtnis keinen Streich spielt, dann war es noch tief in der Vor-Nenning-Ära der Kronen Zeitung, als Eva Deissen ihre Wortspenden im gelesensten Printmedium des Landes zu Papier bringen durfte.Später wollte der Altvordere des österreichischen Boulevards dann doch nicht mehr, und Deissen kam bei Intimfeind Kurt Falk, also bei täglich Alles, unter.
Schrille politische Debatten in Österreich und Deutschland legen nahe: Mit Nachdenklichkeit ist kein Reibach zu machen. Dabei gehört eine öffentliche Debatten-„Kultur“ zu den Voraussetzungen für eine funktionierende Demokratie.Man stelle sich vor, das Flaggschiff der Qualitätspublizistik, die deutsche Wochenschrift Die Zeit also, hätte vor Erscheinen dem Buch „Halbmondwahrheiten“ eine Doppelseite im aktuellen Polit-Teil gewidmet. Die einfühlsamen Porträts türkischer Männer in Deutschland benennen Hintergründe von Integrationsproblemen anhand von Lebensgeschichten – wenig
"Erlösung" ist die dritte Romanverfilmung eines Thrillers von Jussi
Adler-Olsen. Carl Mørck und sein Team vom Sonderdezernat Q bringen
einen alten und einen neuen Entführungsfall zusammen.
Martin Scorseses erster 3-D-Film "Hugo Cabret“ ist eine einfühlsame Hommage an die Frühzeit des Kinos.Die Gemeinsamkeiten können keine Koinzidenzen sein: Die Frühzeit der Filmgeschichte wird beschworen. Wie der "sprachlose“ Film anno 2011 "The Artist“ den Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm thematisiert, ist oscarverdächtig (vgl. FURCHE 4/2012). Doch auch "Hugo Cabret“, der ein paar Jahre früher ansetzt - die Brüder Lumière schauen runter … - steht vor einem Oscarreigen. Nostalgie in Sachen Kino scheint diesseits ("The Artist“) wie jenseits ("Hugo Cabret“) en vogue.Auch
Man kratzt schon an der magischen Grenze von 200.000 Zusehern, sprich, Internet-Usern, die sich via YouTube am (un)freiwilligen Humor der örtlichen Bank im Salzburger Pongau delektieren.Jedem seine Imagewerbung; und ein kleines Institut, das auf Regionalität und Vertrauen der lokalen Kundschaft setzt, kann da zum Amüsement der großen Welt mit einer lokal gefärbten Abwandlung von Drafi Deutschers Megahit "Marmor Stein und Eisen bricht“ sicher punkten. Aufgeführt wird das alles auf den Stufen des Instituts von dessen Belegschaft mit einer blonden Bankberaterin im Dirndl als
Nun kommt Ulrich Seidls "Paradies: Glaube“ auch hierzulande ins Kino. Einmal mehr keine leichte Kost. Aber vor allem die Darstellung der extremen Katholikin Anna Maria durch Maria Hofstätter macht diesen Film plausibel.Allein die schauspielerische Performance von Maria Hofstätter ist ein Argument, sich mit "Paradies: Glaube“, dem zweiten Teil von Ulrich Seidls "Paradies“-Trilogie auseinanderzusetzen. Zum Filmstart wurde bekannt, dass die aus Oberösterreich stammende Schauspielerin den diesjährigen Großen Diagonale-Preis erhalten wird. Zu Recht. Es dürfte - vgl. das letztwöchige
"Loro -Die Verführten": Paolo Sorrentinos opulente Abrechnung mit der
Ära Berlusconi erweist sich auch als aktuelle Zeitdiagnose -nicht nur
der italienischen Verhältnisse.
Muß man dem jüngst verblichenen Blue Danube Radio nachweinen? Keine Träne! Denn jenes Blue Danube Radio, das einst auch der Lieblingssender des Autors dieser Zeilen war und dem nun bittere Nachrufe gewidmet wurden, gab es schon lange nicht mehr. Dean Martin oder Paul Anka - diese großartigen Crooner habe ich dort vor Jahren das letzte Mal gehört. Sendungen wie Blue Moon mit unbeschreiblich schmalzigen Jazz-Juwelen - schon vor einem halben Jahrzehnt eingestellt. Einmal ehrlich: mit abgestandenem, sogenanntem anspruchsvollen Pop-Rock, der BDR zuletzt beherrschte, war doch wirklich kein
Vorletzte Woche beglückte uns das Branchenmagazin Horizont mit den sattsam bekannten Jubelmeldungen aus dem Hause Fellner: Die Leser-Million längst erreicht, die Auflagen-Hunderttausend weit übertroffen etc. jubelte es vom Blatt entgegen. Wir rieben uns die Augen, denn bislang war uns nicht bekannt, dass Horizont zum Fellner-Reich gehört, und die Zahlen, so lachte die Branche längst, waren im Auftrag von Österreich, aber von keiner unabhängigen Instanz kontrolliert worden. Darum wurde den hinausposaunten Reichweiten landauf landab nicht jener Realitätsgrad beigemessen, den Wolfgang
Höher, schneller, weiter - einst war es solch "hehres" Prinzip, das Menschen zu sportlichen Höchstleistungen antrieb. Mit dem "hehr" ist es aber schon lang nicht mehr so weit her. Trotz aller Beteuerungen des Gegenteils geht heute kein ernstzunehmender Zeitgenosse mehr davon aus, dass es im Spitzensport ohne pharmazeutische Anwendungen (und Verschleierungen) geht. Das mag zwar nicht ganz pauschal gelten, aber die globalen Usancen weisen in diese Richtung, zumal es meistens um sehr viel Prestige und noch mehr ums Geld geht.Sport ist Mord, lautet ein altbekannter Spruch. Und es steht fest:
Man muss gar nicht einer "Rückkehr" der Religion das Wort reden: Religiöse Ideen haben in den heutigen Gesellschaften großen Stellenwert, und Sehnsucht nach Deutung der Welt und des Lebens ist weit verbreitet. Im Wissen darum hat die FURCHE eigene Religions-Seiten und setzt - als einziges Printmedium in Österreich - explizit auf unabhängigen Religionsjournalismus, der sich kundig mit Religion(en) und Spiritualität sowie den Sinn- und Seinsfragen aller Menschen auseinandersetzt.Einen Mosaikstein dieser Auseinandersetzung bildet die Kolumne "Zeitgespräch", in der vier kompetente
Pierre (Benjamin Lavernhe) ist anders. Er hat das Asperger-Syndrom, eine Form des Autismus, und ist superbegabt im Merken von Primzahlen und Hacken von Computern -auch jenem des Innenministeriums,was ihm strafrechtliche Probleme bereitet. Louise (Virginie Efira) versucht nach dem Tod ihres Mannes, nicht nur die halbwüchsigen Kinder großzuziehen, sondern ihren Birnenhof in der Provence in Schuss zu halten, obwohl die Bank den Kredit sperrt und der hübschen Bauersfrau signalisiert, sie verstünde nichts von moderner Landwirtschaft. Doch da kreuzen sich - mittels Unfall - die Weg von Pierre
Zugegeben: Unsereins, der tagsüber wenig zum Fernsehen kommt, hat natürlich auch seine Eigeninteressen: Bis vor nicht allzu langer Zeit konnte man nach Mitternacht die eine oder andere Sendung des Nachmittags- oder Hauptabendprogramms "nachholen", weil zu dieser Nachtzeit die Sender Wiederholungen ansetzten, um Geld zu sparen.Unsrer geheimen Leidenschaft werden aber mehr und mehr Riegel vorgeschoben: Stattdessen üben sich Privatsender in Teleshopping-Sendungen, bei denen schon die Moderatoren die Freud am Fernsehen vermasseln. Oder - der letzte Streich: Zunehmend mehr (Privat-)Kanäle
... oder: Medienpolitik auf österreichisch, x-ter Akt.Wie immer: Wir sind die letzten. Es dauerte also bis zum Sommer 2004, dass bundesweites Privatradio in Österreich gesetzlich erlaubt wurde. Nun hat die Medienbehörde KommAustria die dazu gehörende Lizenz vergeben: Keine Bange, man muss sich nicht wirklich auf Innovation einstellen: Kronehit, bislang schon fast ein bundesweit agierender Radioverbund des Mediaprint-Konzerns, darf nun auch offiziell als österreichweiter Sender on air gehen. Und in guter Manier bleibt alles beim Alten, es wird aber einfacher: Die KroKuWAZ-Gruppe muss sich
Kreativität ist im Internet noch längst nicht an irgendeinem Ende angelegt. Wie die weltweite Community sich chaotisch organisiert, mag noch immer verblüffen - aber es funktioniert. Ein mehr und mehr populär werdendes Beispiel hierfür ist das Internet-Lexikon Wikipedia, das auf eine verblüffend einfache, aber effiziente Art funktioniert: Jedermann kann die Lexikonartikel nicht nur anschauen, sondern die einzelnen Beiträge selber schreiben oder ergänzen. Sozusagen: Alle User dieser Welt kreieren sich ihre Enzyklopädie selbst.Und obwohl man da im Prinzip jede Menge Unsinn
Der US-Bundesstaat Montana ist ein Ausbund an Eintönigkeit. Wer hierherzieht, flieht vor urbaner Hektik, aber auch vor beschaulichem Landleben, denn in der Kargheit der Rocky Mountains geht es allzu oft um pures Überleben. Etwa wenn die Waldbrände in den Bergen wüten und die Zivilisation bedrohen.Aber auch eine Familie kann hier an den Rand ihrer Existenz geraten, und in "Wildlife" passiert genau das: Die Brinsons sind anno 1960 nach Great Falls gezogen, Vater Jerry, Mutter Jeanette und der 14-jährige Joe. Jerry hat eine unstete Arbeitsbiografie, muss sich also immer um einen neuen Job
Manch Theologenhirn mag sich in den letzten Jahrzehnten mit der Frage gequält haben, ob denn das Grab Jesu, in das der am Kreuz Verstorbene gelegt worden war, nach der Auferstehung auch buchstäblich leer zurückblieb. Folgt man Johannes Fried in seinem neuen Buch, dann darf diesbezüglich Entwarnung gegeben werden: Natürlich war das Grab leer. Punkt.Traditionalisten, die sowieso überzeugt sind, dass die Bibel wörtlich zu verstehen ist, sollten sich dennoch nicht zu früh über die vermeintliche Autorisierung des Leere-Grab-Befundes durch den ausgewiesenen Mittelalterhistoriker freuen.
Fernsehserien von jenseits des Atlantiks werden jeden Tag zu Dutzenden über öffentlich-rechtliche wie private Kanäle auf die Bildschirme auch heimischer Haushalte losgelassen. Darunter befindet sich aber nicht nur Dutzendware, sondern mitunter Beachtenswertes.Auch wenn die Krimireihe Cagney & Lacey schon etwas angegraut ist (sie wurde in den achtziger Jahren gedreht) stellt sie solch einen Lichtblick dar; seit Mitte April macht sie den Privatsender Kabel 1, der einen Gutteil seines Programms durch Serienwiederholungen bestreitet, zum Einschalt-Tipp: Die beiden New Yorker Kriminalbeamtinnen
"Popetown" wurde von den Marketing-Strategen von MTV zum Skandal hochgepäppelt. Kirchliche und konservative Kreise spielten ihre Rolle dabei brav mit.These I: Ohne die Auseinandersetzungen um die Mohammed-Karikaturen wäre der Wirbel um die britische Zeichentrickserie Popetown, die der Musiksender MTV ins Programm genommen hat (ob er sie nach der ersten Folge weiter ausstrahlt, war bei Furche-Redaktionsschluss noch nicht klar), kaum so heftig geworden, wie er in Deutschland ausgeufert ist. Das globale Meinungsklima ist zur Zeit jedenfalls so, dass auch auf christlicher Seite diejenigen, die
Der Pressesprecher des Bischofs jammert in der Kolumne auf der Titelseite über den grassierenden Werteverfall durch den Liberalismus. Zwei Seiten später darf Michael Dinhobls Chef Kurt Krenn seine Sicht von Welt und Kirche im ganzseitigen Interview kundtun: Ostern ist das höchste Fest der Christenheit, und da geizt auch die am rechten Rand des politischen Spektrums angesiedelte Wochenschrift Zur Zeit nicht mit frommen Autoren und Gesprächspartnern.Doch Zur Zeit kann auch ganz anders als fromm sein: Vor knapp einem Jahr hatte der Politologe Werner Pfeifenberger, gegen den eine
Bei allem, was uns die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt so alles beschert, gibt es manches, über das man nicht allzu viele Worte verlieren muss. Beispielsweise darüber, was sich der ORF ausdenkt, um sein Publikum auch noch nach Mitternacht zu bedienen.Wir erinnern uns, dass die heimische Anstalt einmal der Versuchung unterlag, zu nachtschlafener Stunde seine maroden Kassen mit einem Call-in-Quiz ein wenig aufzubessern.Wie man weiß, sind die krampfhaften Moderator(inn)en dieser Sendungen eben krampfhaft und nicht witzig, und mehr als ein Journalistenkollege hat schon herausgefunden,
Als "Mutter der Ökumene" wurde sie in den Nachrufen apostrophiert. Am 29. November ist die katholische Pionierin des Gesprächs der christlichen Kirchen im 90. Lebensjahr verstorben. So gut wie alle gesamtösterreichischen ökumenischen Aktivitäten der letzten Jahrzehnte tragen wesentlich auch ihre Handschrift: Ab den 1960er Jahren (bis zu deren Einstellung in den 1990ern) war sie Mitgestalterin der Ö1-Sendung Ökumenische Morgenfeier, die schon zur Konzilszeit eine vorbildliche gemeinsame Initiative der christlichen Kirchen war. Jahrelang leitete Christine Gleixner die Ökumene-Kommission
Die versammelten Medien des Landes durften mit Österreichs prominentestem Angeklagten zufrieden sein. Schon gleich nach Prozeßbeginn konnte etwa die Kronen Zeitung "Fuchs brüllt Haßparolen" (neben einem Bild des Protagonisten) titeln - und muß diesmal wohl keine Rüge durch den Presserat mit anschließender Schmach eines bestätigenden Gerichtsurteils fürchten. (Zur Erinnerung: Die Krone-Schlagzeile vom 8. Oktober 1997, "Ein Bild wie ein Geständnis", wurde nicht nur vom Presserat beanstandet, sondern Ende Dezember 1998 auch vom Handelsgericht Wien - bei welchem die Krone die Mitglieder
Pfingsten kommt. In der Woche danach findet in der Erzdiözese Wien die „Missionswoche“ im Rahmen der „Apostelgeschichte 2010“ statt. Ein schwieriges Unterfangen in stürmischer Zeit.„Unmöglich können wir schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben.“ Diesen Satz aus der Apostelgeschichte zitiert Kardinal Christoph Schönborn immer wieder, wenn er auf die missionarische Dimension von Kirche zu reden kommt. Auch dem von ihm initiierten Prozess in der Erzdiözese Wien „Apostelgeschichte 2010“ hat er dieses Wort der Urchristen vorangestellt.Zwei Diözesanversammlungen
Ist Ö1, das öffentlich-rechtliche Flaggschiff des ORF in Gefahr? Droht dem europaweit einzigartigen Kultursender Ungemach? Aktivitäten aus der Zivilgesellschaft deuten darauf hin: Eine Online-Petition "Erhaltung des Radiosenders Ö1!" hielt bei Redaktionsschluss bei gut 15.000 Unterzeichnern. Und ein Proponentenkomitee rund um den Geschäftsführer der IG Autorinnen Autoren, Gerhard Ruiss, hat für den 19. Februar die Gründung eines "Verbandes der Gebührenzahler und Gebührenzahlerinnen" angekündigt.Vor 20 Jahren modelte bekanntlich Gerhard Zeiler den ORF um (vgl. dazu das "Federspiel"
Gut ein halbes Jahr ist vergangen, seit der Islamische Staat begann,
den Vorderen Orient, aber auch Europa in Schrecken zu versetzen. Noch
gibt es wenige Bücher dazu: Publikationen von Behnam T. Said, Lamya
Kaddor und Rüdiger Lohlker.
Sex, Drugs, ein Weltuntergang - mit dem Zeug zum Kult: Gregg Araki lässt seinen Film "Kaboom“ nach allerlei Ver(w)irrungen schließlich in der Endzeit ankommen.Eine Reminiszenz an den "Andalusischen Hund“ von Luis Buñuel und Salvador Dalí sagt alles: Nichts weniger als die Neuerfindung Surrealismus für die Web-2.0-Generation will Gregg Araki in seiner psychedelisch aufgeladenen, sexgetränkten Weltuntergangssatire "Kaboom“ angehen. Und man hätte das buchstäbliche Zitat im Film gar nicht gebraucht, um auf ebendiese Idee zu kommen: Atemlos, schräg, kultig und eigentlich unfassbar
Fast zehn Millionen Menschen leben in Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo.Die Megacity gehört zu den ärmsten Ballungsräumen der Welt. Was haben hier Beethoven, Ravel, Orff & Co zu suchen? Das "L’Orchestre Symphonique Kimbanguiste“, das einzige Symphonieorchester Zentralafrikas gibt es hier - kein professioneller Klangkörper, auch die Instrumente sind zum Gutteil Marke Eigenbau - und dennoch kommen Beethovens Neunte, der Boléro oder die Carmina Burana zu berührenden Ehren: Claus Wischmanns und Martin Baers Dokumentarfilm "Kinshasa Symphony“ taucht ein in die
Im (kirchen) politischen Alltag wird ihm ganz schön mitgespielt: Franziskus, der Papst, hat es nicht leicht. Auch hierzulande werfendie einen seiner Wirtschaftskritik Ahnungslosigkeit und neomarxistische Träumereien vor, und das ultrakonservative Lager - inklusive des Philosophen Robert Spaemann - schreit gar: "Kirchenspaltung!" oder: "Häresie!", weil der Pontifex in der Geschiedenen-Frage nicht der Hardliner-Position frönt, der sich die Amtsvorgänger befleißigten.Diese Scharmützel, das möchte man gerade den genannten Kritikern ins Stammbuch schreiben, schwächen den Papst als
Letzten Dienstag ermittelten zum (vorerst?) letzten Mal Angelika Schnell und die vier Frauen aus dem Dorf Ilm. Beide Serien werden "ORF eins“ fehlen.Dass der ORF mit letztem Dienstag gleich zwei seiner Erfolgsprodukte auslaufen lässt, stellt zweifelsohne einen veritablen Programmaderlass dar: Angelika Schnell, die von Ursula Strauss gespielte TV-Kommissarin, ermittelt nun nicht mehr und auch für die "Vier Frauen und ein Todesfall“ gibt es Sendepause. Das bedeutet vor allem für den als Abspielstation ausländischer Dutzendware kritisierten Kanal ORF eins nichts Gutes. Denn nicht zuletzt
Kein Zufall, dass die Aufregungen um die kleine Pfarre Stützenhofen sich einmal mehr am Thema Homosexualität emporranken. Die Lebenswirklichkeit der Menschen muss aber auch in die Kirche Einzug halten können.Die kleinste Pfarre der Erzdiözese Wien kam auch über Ostern nicht aus den Schlagzeilen. Seitdem Kardinal Schönborn die persönliche Begegnung mit dem designierten Pfarrgemeinderat Florian Stangl und seinem Partner so beeindruckte, dass er dessen Wahl bestätigte, wogt die Auseinandersetzung weiter. In der Karwoche ließ Schönborn verlauten, an der bekannten kirchlichen Norm zu
13 steirische Theologinnen haben Osterpredigten verfasst. Ein Büchlein dokumentiert sie - auch als Angebot zu kirchlicher Innovation.In der Chrisammesse am Gründonnerstag hat es Benedikt XVI. bekräftigt: Zur Frauenordination habe "der selige Papst Johannes Paul II. in unwiderruflicher Weise erklärt, dass die Kirche dazu keine Vollmacht vom Herrn erhalten“ habe. Allerdings: Es ist durchaus ein substanzieller Teil der katholischen Kirche, der das nicht so sieht. Ein kleines Büchlein steirischer Theologinnen versucht diese Spannung produktiv - und vor allem: kreativ - zu nutzen. "Was
Totila -"Toto" - Blumen ist Holocaustforscher. Einer der besonders verbiesterten Art. Darum prügelt er auch seinen Chef Balthasar -"Balti" - Thomas krankenhausreif, weil der einen Auschwitz-Kongress zu einem werbegesponserten Event machen will. Toto ist mit sich selbst so im Unreinen, dass ihn auch die Manneskraft längst verlassen hat, was seiner Ehe mit der Tierärztin Hannah begreiflicherweise nicht guttut. Als ihm Balti dann noch die junge französische Jüdin Zazie Lindeau, mit der der Chef ein Verhältnis hat, an die Seite stellt, sieht Toto überhaupt rot. Doch Zazie und Toto haben ein
Er ist seit kurzem Landesheiliger in Oberösterreich. Dabei wäre Florian, würde das mit seinem Namen verbundene Prinzip tatsächlich von ihm stammen, ein Heiliger für ganz Österreich. Die jüngsten Vorgänge ums Flüchtlingslager Traiskirchen beweisen einmal mehr, dass "Heiliger Florian verschon mein Haus, zünd's andre an" auf vielen Ebenen gilt: Da handelt das Innenministerium mit den Bundesländern aus, jedes von ihnen werde eine bestimmte Zahl von Flüchtlingen aufnehmen. Weil sich aber nicht alle Länder an die vereinbarte Quote halten, bleibt das Lager Traiskirchen hoffnungslos
Warum man obiges sagen darf, dokumentiert das politische Lehrstück "McLibel".Filme mit der Botschaft: Du musst nur an deine Ideen glauben und durchhalten, durchhalten, durchhalten - dann wird dir der Erfolg geschenkt werden, produziert Hollywood zuhauf, um die Ideologie des American Way of Life zu verbreiten. Was aber, wenn zwei das wirklich tun, eine Low-Budget-Dokumentarfilmerin mit von der Partie ist und der Gegner einer der Größten im Food Business ist? Dann kommt eine Dokumentation wie McLibel - freie Meinung verändert die Welt! heraus - und man muss ins Kino.Die Facts: Helen Steel
Zwei neue Bücher über die katholische Kirche: Rainer Bucher äußert sich zur "prekären Lage“, ein Band greift die Diskussion um die Pfarrer-Initiative auf .Man kann es beinahe schon als Ceterum censeo ansehen: Dass die Gemeindetheologie gescheitert sei, argumentiert der Grazer Pastoraltheologe und FURCHE-Kolumnist Rainer Bucher seit Jahr und Tag. Es wundert also wenig, dass er in seinem neuen Buch "… wenn nichts bleibt, wie es war“ diese These weiter ausführt. Bucher äußert sich in dem für ein theologisch vorgebildetes Publikum verfassten Band zur "prekären Zukunft der
"Was im Juni 1963 bei der Verhandlung in Graz geschah, gehört zu den dunkelsten Kapiteln der österreichischen Nachkriegs-Justizgeschichte.Aber auch die jüdischen Zeugen, die da auf Deutsch, Jiddisch oder Iwrit daherstammeln, was ihnen in Wilna angetan wurde, vermitteln Ahnungen von den unglaublichen Verbrechen."In Wahrheit erbrachte dieser Freispruch den überzeugenden [ ] Beweis, dass in Österreich auch die letzten Reste nationalsozialistischen Gedankenguts ausgemerzt sind. Denn wie die Tatsache, dass ein einstiger Nazihäuptling [ ], dass der Herr über das Wilnaer Ghetto, den eine
Bislang, so glaubten wir, hieß das Schlimmste, was scheinheiligen Geistern vorzuwerfen ist, "Doppelmoral". Seit der Karwoche wissen wir, es gibt sogar eine drei-, wenn nicht noch mehrfache Version davon. Wie sich Österreichs Kleinformat nämlich in den - zugegebenermaßen komplexen - Wirklichkeiten der gegenwärtigen Weltlage positionierte, war eine farbige Illustration dieses Zusammenhangs.Moral Nr. 1 dieser Woche: Chinas Staatschef Jiang Zemin weilte staatsbesuchend in Österreich. Und ausgerechnet die "Krone", die sonst überall linke Weltverschwörungen wittert, hofierte und
Der Sommer ist da. Die Libido steigt. - Ob diese Sätze empirisch, psychologisch oder physiologisch richtig sind, entzieht sich unserer Kenntnis. Wir vermuten dennoch, daß sie stimmen. Denn wie sonst ist zu erklären, daß uns die Fellner-Brüder in ihrem Top-Produkt - am Cover ebenso wie im Ressort "Style" - gerade jetzt mit dem "Großen Erotik-Lexikon" beglücken? Wir schaudern erregt: Nichts wie hin und News kaufen! Noch zweimal werden die wichtigsten Begriffe aus Eros' Metier von den "renommiertesten Sexualtherapeuten" (wer diese sind, verschweigt News nobel) erklärt.Zuvor äußerten
„New York, I Love You“: Nach Paris versuchen sich nun elf Regisseure und eine hochkarätige Ansammlung an Schauspielern an einem – gelungenen – filmischen Potpourri.Anton Yelchin, einer von Hollywoods süßesten Teenagern (auch wenn er im wirklichen Leben schon 21 Lenze zählt), kommt die Begleiterin für den Abschlussball abhanden. Apotheker Frank Riccoli (Hollywood-Haudegen James Caan) weiß Abhilfe, nämlich seine Tochter („Juno“-Star Olivia Thirlby). Die sitzt aber im Rollstuhl. Das stört den von Yelchin gemimten Teenie (zweites Bild von unten, mit Caan) keineswegs. Und das
Vorbemerkung eins: In Zeiten, wo sich die öffentlichen Haushalte vorn und hinten nicht ausgehen, ist klar, dass auch mehr als berechtigte Anliegen unter die Kuratel des Sparstiftes kommen. Dass etwa der Reformstau im Bildungsbereich (der ja keineswegs ausschließlich finanziell determiniert ist) sich ob der Budgetvorgaben vollends ins Katastrophische wendet, stimmt. Oder: Dass die Kürzungen der Presseförderung kleinen Printmedien den Garaus machen, ist gleichfalls alles andere als in Ordnung (vgl. Seite 3ff dieser FURCHE).Vorbemerkung zwei: Man muss sehr sparsam damit umgehen, Politik mit
Für manche gilt Ben Afflecks dritter Spielfilm "Argo“ als Oscar-Favorit. Die gut inszenierte und gespielte Geschichte bringt eine Episode rund um die Teheraner Geiselaffäre ans Licht.Mythologie ist immer gut, um die geheimen Leistungen einer wiederholt gebeutelten US-Agentur ins rechte Licht zu rücken. Dass man, um dem Heiligenschein des CIA zum Leuchten zu bringen, dabei auch ein ganz klein wenig Geschichtsklitterung betreibt, soll schon einmal vorkommen.Obwohl die Operation anno 2011 durchaus actionfilmtauglich war: Bekanntlich stürmte Anfang November 1979 ein studentischer Mob die
Das Interview, das Teddy Podgorski der FURCHE gab, liegt schon ein paar Jahre zurück. Dennoch blieb in der Erinnerung hängen, dass der ORF-Altvordere darin auch kritisch angemerkt hatte, wie Fernsehen auch als "Aufhetzung“ funktioniert. Podgorski, damals Sportchef des ORF unter Gerd Bacher, rekurrierte auf Karl Schranz, dessen Olympiaausschluss 1972 halb Österreich auf die Straße brachte. O-Ton Podgorski: "Natürlich haben wir die Leute mit Meldungen ‚aufgehetzt‘- das war damals Chefsache! -, um mitzuteilen, wie schlecht unser österreichischer Karli Schranz behandelt wurde. Das hat
Hanna ist eine österreichische Transsexuelle in den Fünfzigern. Nach 20 Jahren Ehe und als kräftiger Mann hatte sie ihr Coming Out erst vor elf Jahren. Sie nennt ihre Brüste Gusti und Lilo und parliert über Philosophie und Brahms. Hanna ist eine der Protagonistinnen in Adina Pintilies Film -Essay "Touch Me Not", der auf der diesjährigen Berlinale den Goldenen Bären erhielt -eine kontrovers aufgenommene Auszeichung.Es geht in diesem exzeptionellen Opus der rumänischen Regisseurin um Körperlichkeit und Sexualität, um Explizites in Bild -und vor allem: im Wort. Kei ne leichte Kost, aber
Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus nahmen kulturelle Konflikte weltweit zu. Eine Studie zeigt: Von einem „Kampf der Kulturen“ kann dennoch keine Rede sein.Vielleicht hat man dem vor Jahresfrist verstorbenen Politologen ja Unrecht getan. Aber auch wenn Samuel Huntington als differenzierter Denker und Analytiker wahrzunehmen gewesen wäre: Sein Postulat vom „Clash of Civilizations“, das – leider mäßig exakt übersetzt – als „Kampf der Kulturen“ in den deutschen Wortschatz einging, eignete sich in der vereinfachenden, durch die Medien wahrgenommenen Welt nur allzu gut als
Ursula Stenzels Klage über zuviel Liberalität in der ÖVP löste einen Sturm im Wasserglas aus. Dahinter verbergen sich aber wichtige und notwendige Debatten.Dass Wahlkampf eine "Zeit fokussierter Unintelligenz“ ist, gehört zu den genialeren, wenn auch schon beinah acht Jahre alten Bonmots von Michael Häupl. Man ist versucht, mit dieser rhetorischen Keule auch auf eine Bezirkspolitikerin der anderen Couleur einzuschlagen: Ursula Stenzel hält, so die öffentliche Wahrnehmung dieser Tage, ihre ÖVP für "zu liberal“, weil sie den Salzburger JVP-Chef, einen Muslimen, für die
Es gibt ganz wenige, aber doch noch wirklich Gute in diesem Land. Seit uns Atha Athanasiadis, seines Zeichens Chefredakteur, im Editorial des letztwöchigen News in dicken Lettern beschied: "FPÖ-werbefrei. Andere nehmen ihr Geld. Wir nicht.", wollten wir aus unserem Herzen keine Mördergrube machen: Ja, es sind in diesem Land doch noch gute Menschen zu finden, die sich der mit rechter Rüpelhaftigkeit gespickten Wahlkampagne verweigern. Und das in der Wirtschaftskrise, das die Inserate für Printmedien wegbrechen ließ wie nie. So weit, so edel.In besagtem Editorial ereifert sich der
Schon im Juni haben die katholischen Kirchenhistoriker des deutschen Sprachraumes einstimmig gegen die Seligsprechung von Papst Pius IX. (1846-78), die am 3. September stattfinden soll, protestiert. Ausgerechnet jener Papst, der - von der Gewissens- und Religionsfreiheit angefangen - vieles verteufelt hat, was heute selbstverständlich ist, und was spätestens mit dem II. Vatikanum auch von der katholischen Kirche angenommen wurde, soll Vorbild für die Kirche sein?Nicht nur hierzulande empfinden viele die Seligsprechung als Affront: Auch die Ostkirche, die Unierten (die Pius IX. schlecht
Dünnhäutige Glaubenswächter qualifizierten Peter Mullans "Die unbarmherzigen Schwestern" als "antikatholisch". Tatsächlich ist der Film über die irischen Magdalenen-Heime für "gefallene Mädchen" bitter aktuell.Peter Mullans, auf wahren Begebenheiten beruhender Spielfilm "Die unbarmherzigen Schwestern" wurde im November mit dem "Goldenen Löwen" der Filmfestspiele von Venedig ausgezeichnet. Besorgtkatholische Kreise sahen in dieser Tatsache eine antikatholische Provokation. In der Tageszeitung La Repubblica verglich Valerio Riva, Verwaltungsrat der Biennale Venedig, Mullans Film gar mit
Johannes XXIII. tat es vor 40 Jahren in der Enzyklika "Pacem in terris". Johannes Paul II. tut es tagtäglich. Die meisten Kirchenführer der Welt trommeln es - mit Blick auf den Irak - unaufhörlich in die ungläubige und gläubige Öffentlichkeit: Krieg löst keine Weltprobleme. Hoffentlich werden die derzeitigen Kriegsplaner von solch globalem Konsens überrumpelt. Mögen Friedensstimmen im Angriffslärm ohnmächtig klingen: Den Strategen rund ums Weiße Haus, die die öffentliche Meinung in den USA und darüber hinaus mit religiösem Vokabular aufzurüsten suchen, bereitet die christliche
"Il Caimano - Der Italiener": Nanni Morettis grandiose, aber schon veraltete Abrechnung mit Silvio Berlusconi.Bruno Bonomo (exzeptionell:Silvio Orlando) ist ein kleiner Filmproduzent auf der Verliererstraße: Seine B-Movies, die er aufs italienische Publikum loslässt, gehen nicht mehr, sein Regie-"Star" verlässt ihn, weil er - wegen Geldmangels - den Historienschinken "Die Rückkehr des Kolumbus" mit einem Badewannenmodell des Erobererschiffs verfilmen will. Seine Ehe ist gleichfalls zerbrochen, auch wenn er es nicht wahrhaben will.Da fällt Bruno das Drehbuch für "Il Caimano" ("Der
Elisabeth Scharang nähert sich dem Mörder und Häfen-Poeten Jack
Unterweger (1950-94) fiktional. Johannes Krisch überzeugt in der
Hauptrolle. "Jack" ist dennoch nicht der große Wurf, der er sein
könnte.
Jahrzehntelang war Elias Chacour melkitischer Pfarrer im galiläischen Dorf Ibillin und für seine Versöhnungsinitiativen - einen "Trialog des Lebens" zwischen Christen, Muslimen und Juden in Israel und Palästina - weltweit bekannt. Seit einem Jahr ist er Erzbischof in Haifa. Ein Gespräch über Frieden im Nahen Osten in der herrschenden "positiven Verzweiflung".Die Furche: Vor 20 Jahren haben Sie Ihr Buch "Und dennoch sind wir Brüder" geschrieben - ein Buch voll Hoffnung, gegen die Gewalt, für den Frieden im Heiligen Land. 20 Jahre später ist die Gewalt weiter da.Erzbischof Elias
Der Kampf der heimischen Montagmagazine läßt mitunter alle seriöse Vorsicht Makulatur sein: So kommt es, daß das profil schon auf der Titelseite in jeder Hinsicht euphorisch den Frieden am Balkan ausruft und im Blattinneren in großen Lettern von der Kapitulation Milosevi'cs spricht sowie vom Sieg der NATO. Daß so etwas wie Frieden im ehemaligen Jugoslawien sich bestenfalls als äußerst zähes Ringen, als kaum geglaubte und doch so erhoffte Entwicklung darstellt, steht in Widerspruch zu der propagandistisch gefärbten und von profil (und nicht nur von ihm) bereitwillig transportierten
Die katholische Kirche und ihre Leitung lassen sich auf die Welt von heute viel weniger ein, als sie es tun müssten. Ein politischer Kommentar zur Weltkirchenlage fünfzig Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil.M it dem II. Vatikanischen Konzil hat sich die katholische Kirche der Welt geöffnet. Kaum jemand würde dies nicht konzedieren - unabhängig davon, ob man dies für gut hält oder nicht. Ebenso evident ist, dass die katholischen Kernländer von einer Kirchenkrise ungeahnten Ausmaßes heimgesucht werden. Der konservative Kirchenflügel pflegt hiefür das Konzil verantwortlich zu
Tommaso (Marco Giallini) ist ein ebenso berühmter Herzchirurg wie ein überständiger 68er: liberal in seinen Ansichten, ungläubig bis zum Gehtnichtmehr, aber ein Macho-Ekel, wie es gerade im Bobo-Milieu nicht so selten ist. Als Tommasos Sohn Andrea (Enrico Oetiker), der natürlich wie Papa Arzt werden soll, der verblüfften Familie eröffnet, er sei Jesus begegnet und wolle nun Priester werden, ist es um die Contenance des Promi-Doktors geschehen: Also macht sich Tommaso auf, um Don Pietro (Alessandro Gassmann), den charismatischen Priester, dessen Zeugnis Andrea auf den Gottes-Weg bugsiert
Günter Traxler, Staberl und Wolf Martin verewigten ihre Kolumnen mittels Buchform.Diese Zeitung ist viel zu ernst", sprach der Herausgeber "mit schicksalsschwerer Stimme" und überhaupt ein großes Übel bedeckt die ganze Branche, in der sich alle selber viel zu ernst und wichtig nehmen und sich nur über andere lustig machen können. "Dagegen muss eine Zeitung wie diese etwas tun!" Unnötig zu erwähnen, dass sich bei diesem Schöpfungsakt genau drei, nicht zwei, nicht vier Augenpaare forschend aufeinander richteteten und dem Dritten im Bunde - durch seine Körpergröße ausgezeichnet, immer
Als 93-Jährige lebt Ilse Aichinger, wahrscheinlich die letzte große Nachkriegsdichterin, in Wien. Eine Kinogeherin und Stadtflaneurin blieb sie bis ins hohe Alter. Legendär ihr wöchentlicher Besuch des "Dritten Mannes", den sie für einen der besten Filme hält. Und der von einer Zeit oder auch den Folgen einer Zeit erzählt, von der auch die Aichinger nicht loskommen kann und will.Christine Nagels Film "Wo ich wohne", eine geniale Assoziation an den gleichnamigen Kurzprosatext der Autorin, ist eine berührende Hommage an Ilse Aichinger. Die Autorin, die hinter ihren Texten verschwinden
"Faust“: Aleksandr Sokurovs Siegerfilm von Venedig kommt ins Kino. Der alte Stoff verstört und betört aufs Neue. Russisches Kino mit österreichischer Beteiligung vom Feinsten.Spätestens seit Friedrich Wilhelm Murnaus epochalem Stummfilm "Faust - eine deutsche Volkssage“ (1926) ist der Stoff um den Doktor, der einen Pakt mit dem Teufel schließt, Teil der Filmgeschichte. Selbstredend gehören Zitate aus diesem Jahrhundertwerk auch in ein Filmepos des 21. Jahrhunderts, das das Zeug zum Epochalen in sich trägt: Immerhin begeisterte Aleksandr Sokurovs "Faust“ auch die Jury des
Egon Kapellari, Diözesanbischof von Gurk-Klagenfurt, war einer der
drei österreichischen Bischöfe auf der Europa-Synode, die im Oktober
in Rom stattgefunden hat. Im Furche-Gespräch mahnt der Kärntner
Hirte, das Lebenstempo der österreichischen Kirche mit der
Weltkirche zu akkordieren. Das gilt auch für den Dialog in der
Kirche. Und: Dialog muß auch dann möglich sein, wenn man mit
unaufgebbaren Positionen ins Gespräch geht.
Nicht einmal ein gemeinsames Gebet war möglich: Die Kurzvisite des römischen Papstes beim georgischen Patriarchen kommt zu schwieriger Dialogzeit. Immerhin ein Erfolg, daß der 30-Stunden-Aufenthalt Johannes Pauls II. möglich war. Immerhin ein Erfolg für Karol Wojtyla, erstmals als Papst den Boden einer ehemaligen Sowjetrepublik betreten zu können. Es dürfte sich auch mehr die Politik - allen voran Präsident Edward Schewardnadse - durchgesetzt haben, durch die Einladung des Papstes Weltoffenheit zu zeigen.Der orthodoxen Kirche Georgiens fällt dies viel schwerer: Es wird ebenfalls schon
Noch sind die schrillen bis schrulligen Damen aus der Wisteria Lane ganz und gar lebendig. Zumindest hält uns das heische Bildungsfernsehen, ORF eins also, mit dem Versprechen bei der Stange, uns mit weiteren Episoden aus dem bei Licht betrachtet eher öden Leben von Bree, Gabrielle, Susan & Co zu versorgen.Dass dieses Versprechen nicht ewig halten würde, haben wir zwar schon lang geahnt. Doch die erschütternde Nachricht hat uns dann doch arg getroffen: ABC, der die "Desperate Housewives“ produzierende US-Sender, ließ dieser Tage verlauten, dass die Serie mit der achten Staffel ihr Ende
Ken Loach gelingt in "Just a Kiss" ein Meisterwerk berührender Kulturbeobachtung, wenn in Schottland Südasien und Irland aufeinander treffen.Romeo und Julia ist als Filmstoff ebensowenig umzubringen wie - seit 400 Jahren - als dramatisches Leitmotiv. Zuletzt hatte sich Hollywood 1995 in Baz Luhrmanns ambitionierter, wenn auch nicht unumstrittener direkter Umsetzung des Shakespeare-Stoffes im Stil der MTVGeneration (samt von Leonardo DiCaprio hinreißend gespielter Hauptrolle) ans WeltliteraturDrama herangemacht. Aber auch in Zeiten von Multikulti, die oft alles andere als lustig sind, hält
Ach, was haben wir nicht alles schon zu ertragen gehabt: Eine Ex-Sexbombe (Dolly Buster) hielt es nur ein paar Tage aus. Und auch für eine Ex-Gattin (Mausi Lugner) währte der Spaß, äh: die Qual nicht allzu lang.Aber nun ist die Zeit des zweijährigen Wartens vorbei - und wir freuen uns wieder darauf, wie B-Starlets und Möchtegern-Promis sich an Küchenschaben gütlich tun oder in Tonnen voller Engerlinge schwimmen: Alles was eklig, glitschig, unappetitlich und sonstwie pseudo-gefährlich ist, wird in der RTL-Unsäglichkeit Ich bin ein Star - holt mich hier raus wieder einmal
Die Entwicklung ist seit Jahr und Tag in Gang. Neu ist das, was die exorbitanten Austrittszahlen aus der katholischen Kirche aussagen, also wahrlich nicht. Dennoch dokumentiert die Zahlengrafik der letzten 20 Jahre (vgl. Seite 18 dieser FURCHE) das Drama der Institution: Steil nach oben weist die Kurve; man darf zwar hoffen, dass 2011 der Verlauf in den "normalen“ Anstieg zurückkehrt.Dennoch täte der katholischen Kirche Österreichs ein heilsamer Schock gut - in den kirchlichen Reaktionen auf die Austrittszahlen gab man sich allerdings nicht wirklich schockiert.Längst nicht mehr hinter
Nun sind sie alle dagewesen: Michael Schumacher, Hannelore Elsner ... - und natürlich Robbie Williams: Thomas Gottschalk und Wetten, dass... ? hatten Wien kurz in Bann geschlagen, die Stadthalle war voll und die Ringstraße für die Außenwette gesperrt. 1,72 Millionen sahen allein beim ORF zu, die Quotenzähler auf dem Küniglberg durften sich über die größte Wetten-dassMenge seit fünf Jahren freuen.Dabei war die Stadt schon Tage zuvor wegen der Wettschuld des Showmasters in heller Aufregung: Thomas Gottschalk musste demnach - als Nikolaus verkleidet - ein Bordell aufsuchen; vielleicht
Bei den Golden Globe räumte "American Hustle“ bereits ab. Und mit zehn Nominierungen liegt der Film auch bei den Oscar-Nominierungen vorne. Und unabhängig, wieviele sich davon tatsächlich in eine Preisregen ummünzen lassen werden, so sollte David O. Russels (zuletzt: "Silver Linings“) 1970er-Jahre-Drama zu einem Besuch verführen. Denn großes Kino ist der Film allemal.Der Grundplot, dass kleine Gauner die großen ums Haxl hauen zu suchen (oder das tun müssen), ist natürlich nicht neu. Aber auch wenn man in dieser Hinsicht durchaus an "Der Clou“, der in der Prohibitionszeit
Die Straßburger Theologin Elisabeth Parmentier, Präsidentin der Leuenberger Kirchengemeinschaft, im Gespräch:Die Furche: Kann man Leuenberg auch als Modell für die Ökumene mit nicht reformatorischen Kirchen sehen?Elisabeth Parmentier: Es ist ein offenes Modell, das flexibel genug ist. Je nach der Partnerkirche sind hier verschiedene Ausdrücke von Gemeinschaft möglich - wie mit den Methodisten: Wir haben mit ihnen einen anderen Text unterschrieben als die Konkordie selbst, der aber volle Kirchengemeinschaft mit den methodistischen Kirchen mit sich bringt.Die Furche: Passt das Modell auch
Über die Verantwortlichkeit der Intellektuellen ist – rechtzeitig zum 80. Geburtstag, den er am 7. Dezember begangen hat – ein Sammelband aus seinen Schriften erschienen. Noam Chomsky selber hat seine intellektuelle Verantwortung zeitlebens wahrgenommen: Als beißender Kritiker seines Landes und dessen Gesellschaftpolitik ist er ebenso bekannt geworden wie als Galionsfigur der Anti-Globalisierungs-Bewegung.Chomskys „Brotberuf“ ist der des Linguisten: Auch in seiner Wissenschaft rührte er mit der Theorie der Sprachfähigkeit jedes Menschen an altbewährten Prämissen. Der
Walter Kasper, renommierter Theologe und Kardinal, machte im Februar vor seinen Amtsbrüdern in Rom mit einem Referat Furore. Der vom Papst gelobte Vortrag liegt nun auch als Buch vor.Papst Franziskus reißt die Kirchentüren zu konstruktiver und starre Fronten aufbrechender Diskussion auf. Nichts unterstreicht diesen Befund besser als der Vortrag Walter Kaspers zum Thema Familie, die der emeritierte Kurienkardinal vor den versammelten Kardinälen und dem Papst am 20. Februar in Rom gehalten hat. Kaspers Ausführungen unter dem bezeichnenden Titel "Das Evangelium von der Familie“ hatten
Die Geschichte von dem heute hoch verdienten Wissenschafter und Ex-Politiker (er lebt noch) ist verbürgt: Wenn er als Student in der Straßenbahn gefahren und der Schaffner – den gab es damals, wirklich! – nicht gekommen war, um die Fahrkarte zu zwicken, dann zerriss er sein Ticket nach dem Aussteigen umgehend.Uns Studenten in der Katholischen Hochschuljugend wurde obige Episode Ende der siebziger/Anfang der achtziger Jahre als leuchtendes Beispiel wieder und wieder vor Augen gehalten: „Gegen Korruption – auch im Kleinen“ lautete ein Motto dieser Organisation.Hand aufs Herz: Heute
"Meine Solidarität ist realistischer geworden", meint der niederländische Theologe simon schoon zur jüdischen Dialogexpertin Racelle Weiman. Ein Gespräch über die Lage in Israel und den christlich-jüdischen Dialog.Letzte Woche fand in Wien die Jahrestagung des "Internationalen Rates der Christen und Juden", der Dachorganisation für den christlich-jüdischen Dialog statt. Dabei sprach die Furche mit dem niederländischen Protestanten Simon Schoon, der an der "Theologischen Universität zu Kampen" in Gouda Judentum-Christentum lehrt, und der amerikanischen Jüdin Racelle Weiman vom
Heide Schmidt hat recht: Die Gesellschaft tabuisiert das Sterben. Eine ethische und politische Debatte über den Tod wäre zu führen. Diese Debatte hat öffentlich zu sein, und wenn die Liberalen (wie Schmidt im "Zur Sache spezial" suggerierte) sie in Gang brächten, wären sie zu loben.Zu loben wäre ferner der "Standard", der sich in der Euthanasiediskussion als Leibblatt der Liberalen geriert, auch er darf sich unter die Tabu-Brecher einreihen: 70 Prozent der Österreicher seien für Sterbehilfe, zitierte das rosa Blatt auf der Titelseite eine eigene Umfrage.Aufregend wäre diese Zahl,
Man kann sich die Mitstreiter nicht aussuchen. Oder – positiv formuliert: Nur ein wirklich ganz Großer der Medienbranche kann Vorreiter der Entwicklung sein. Dass nun ausgerechnet der australische Medienmogul Rupert Murdoch, in dessen Portefeuille Perlen des Journalismus wie die britische Sun oder das Edel-Tabloid The Times, aber seit einiger Zeit auch das Wall Street Journal zu finden ist, davon spricht, dass „Qualitätsjournalismus nicht billig“ sei, ist überraschend, aber logisch: Ab 2010 sollen die Online-Nachrichten seines Medienkonzerns kostenpflichtig sein.Bislang waren
Die Frage, ob Fleischkonsum erlaubt ist, treibt auch theologische
Ethiker um. Der Linzer Moraltheologe Michael Rosenberger meint, auch
der völlige Verzicht auf tierische Nahrung entkommt den ethischen
Dilemmata nicht. Dies legt er in einem eben erschienenen Buch dar.
Cédric Klapischs pfiffige "L'Auberge espagnole": französische Komödie in Barcelona.Eine französische Komödie, angesiedelt in der katalanischen Hauptstadt Barcelona, aufgebaut als filmlanger Werbespot fürs EU-Studentenprogramm "Erasmus" ("Studenten aller Länder Europas vereinigt euch!"): So lautet die Kurzfassung für Cédric Klapischs Multikulti-Propaganda "L'Auberge espagnole - Barcelona für ein Jahr."Der 25-jährige Wirtschaftsstudent Xavier (Romain Duris) flieht Paris und Dauerfreundin Martine ("Die fabelhafte Welt der Amélie"-Star Audrey Tautou), um ein Jahr in Barcelona zu
Der ORF feiert sich und "100 Jahre Radio" mit einer Ausstellung auf der Schallaburg.Das Jubiläum ist, wie Radio-Altmeister Ernst Grissemann unumwunden zugab, ein virtuelles. Aber Feste soll man feiern wie sie fallen, und wenn man das Datum dafür dazuerfinden muss.Also beging und begeht man in Österreich "100 Jahre Radio" - mit einer Sonderausstellung auf der niederösterreichischen Schallaburg. Ernst Grissemann, Miterfinder von Ö3 und Landes- beziehungsweise Hörfunkintendant a.D. führte bei der Eröffnung durch einige Kapitel Radiogeschichte.Dass hierzulande 1902 als Geburtsstunde des
Seit 1957 gehört Abt Heinrich dem Benediktinerorden an. Ein Gespräch über Kloster in der Stadt, benediktinische Spiritualität und ein Zuviel der Frömmigkeit.die furche: Das Schottenstift liegt mitten in einer großen Stadt. Normalerweise verbindet man mit Stiften ländliche Regionen. Was für eine Funktion hat ein Stift in einer Stadt?abt heinrich ferenczy osb: Ursprünglich lag das Schottenstift in einem Dorf. 1155 war Wien noch keine Stadt. Die Absicht unseres Stifters, Heinrich II. Jasomirgott, war es, hier in diesem neu entstehenden Ort eine Stätte des Gebetes zu haben. Diese
Vor 40 Jahren ging im Staat New York das legendäre Woodstock-Festival über die Bühne. Nicht zueltzt ein grandioser Film von Ang Lee erinnert an jenen Summer of ’69.Es blieb der Mythos. Weltweit. Auch für den Teenager in der ostösterreichischen Kleinstadt war – unter anderem über die legendäre „Woodstock“-LP – Anfang der 70er-Jahre der Ruch der großen Welt präsent. Joe Cockers gegrölte Beatles-Nummer „With a Little Help from My Friends“ oder Arlo Guthries „Coming into Los Angeles“. Ein gemeinsames Lebensgefühl der Jungen diesseits und jenseits des Atlantiks: Der
Er sprach davon, dass es den Erfordernissen der Zeit besser entspreche, wenn die Kirche die "Überzeugungskraft ihrer Lehre" dartäte und nicht gleich eine Verurteilung ausspräche. Johannes XXIII., der Obiges bei der Eröffnung des II. Vatikanums äußerte, darf seit wenigen Tagen "Seliger" genannt werden. Rom sorgt aber dafür, dass alles im Lot bleibt, und so ist Pius IX., bei dem Verurteilungen ungleich lockerer saßen, ebenfalls selig.Kenner der Vorgänge konnten daher wenig überrascht sein, als letzte Woche die vatikanische Glaubenskongregation mit dem Schreiben "Dominus Iesus" nicht
Die Bilder, die die amerikanische und die britische Regierung am allerwenigsten brauchen konnte, die Bilder von den Misshandlungen, Demütigungen, Folterungen durch die Besatzungstruppen im Irak sind drauf und dran, die politischen Verhältnisse in den USA und in Großbritannien durcheinander zu wirbeln.Befund Nummer eins: Seit langem waren die Medien beider Länder nicht so frei vom Geruch des vorauseilenden Patriotismus', der ihnen in den letzten Jahren - zum Gutteil zu Recht - nachhing. Endlich scheint es so, als ob Rumsfeld, Bush, Tony Blair & Co nicht ungeschoren davonkommen. Seit langem
45 Jahre hat Adolfo Nicolás SJ in Ostasien verbracht. Seit 2008 ist er Jesuitengeneral. Letztes Wochenende feierte er mit Österreichs Jesuiten.Er ist der größte katholische Männerorden. Seine österreichische Provinz wurde bereits vom Nachfolger von Ordensgründer Ignatius von Loyola gegründet. 450 Jahre ist das nun her, und Österreichs Jesuiten begingen dieses Jubiläum in Wien letztes Wochenende festlich und engagiert. Auch Adolfo Nicolás war gekommen, um mit den Mitbrüdern zu feiern. Seit 2008 ist der 77-jährige gebürtige Spanier der Jesuitengeneral, für den im 19. Jahrhundert
Pedro Almodóvar changiert seinem jüngsten Film "Die Haut, in der ich wohne“ einmal mehr zwischen Melodram, Surrealismus und absurdem Theater.Der spanische Hexenmeister des Kinos hat der Welt mittlerweile allerlei Kino beschert, das zwischen Melodram, Surrealismus und absurdem Theater changiert. Kann es unter dieser Sonne noch wirklich etwas Neues geben? Es kann.Pedro Almodóvar dreht in "Die Haut, in der ich wohne“ die cineastische Eskalationsschraube munter weiter. Opulente Leinwandkost, die es einem kalt über den Rücken laufen lässt - mit Antonio Banderas als hispanischem Dr.