Ein Winter wie damals …

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M it dem Heranrücken des Advents kommt die Zeit der winterlichen Märchenfilme: Der norwegische Kinderfilm "Die Legende des Weihnachtssterns“ ist die Adaption eines viel gespielten Theaterstücks aus den 1920er Jahren.

Seit fast zehn Jahren vermisst der König seine Tochter: Goldhaar war damals nicht aus dem Wald zurückgekehrt, als sie nach dem Weihnachtsstern suchte, und aus Gram über den Verlust war ihre Mutter gestorben. In seiner Trauer hatte der König den Weihnachtsstern verflucht, der seither über dem Schloss nicht mehr zu sehen ist. Doch des Königs gemeiner Bruder tut im Verein mit einer noch böseren Hexe alles, um ein Wiederfinden der Prinzessin zu verhindern. Auch anderswo ist das Leben düster: Die 14-jährige Sonja fristet in einem Räuberhaushalt ein Sklavenleben, bis ihr endlich die Flucht gelingt. Auf der Suche nach einem Versteck vor den Räuberkindern gelangt sie ins Schloss, wo sie des Königs traurige Geschichte hört. Um ihm zu helfen, beschließt das mutige Mädchen kurzerhand, für ihn den Weihnachtsstern zu finden, der ihm auch seine Tochter zurückbringen soll.

Ihre Reise führt sie durch die norwegische Winterlandschaft, Verkehrsmittel wie Bären, der Nordwind und ein Besen kommen zum Einsatz, Fabelwesen helfen ihr weiter auf der Suche: "Die Legende des Weihnachtssterns“ ist ein kurzweiliges, spannend erzähltes Märchen, das Computereffekte einigermaßen dezent einsetzt und sich vor allem auf seine Hauptdarstellerin verlässt.

Ärgerlich ist allerdings, wie unhinterfragt der Film Klischees aus den 1920er-Jahren fortsetzt: Dass die Guten und die Bösen vor allem in ihren Haarfarben auseinanderzuhalten sind, ist fragwürdig - und wie schön wäre es, fände die blonde Sonja in der schwarzlockigen Tochter der bösen Hexe eine vielleicht weniger tugendhafte, aber dafür abenteuerlustige Freundin, wie schön, wenn mit den frechen Räuberkindern eine Kameradschaft entstehen könnte. Dass da jede Modernisierung ausgeblieben ist, macht die Weihnachtsfreude etwas hohl.

Die Legende vom Weihnachtsstern (Reisen til julestjernen)

N 2012. Regie: Nils Gaup. Mit Vilde Zeiner, Anders Baasmo Christiansen. Filmladen. 77 Min.

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