Eine berührende Erzählung

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"Mir wurde als Filmemacher erst spät bewusst, dass die Geschichte unserer Familie stellvertretend für eine ganze Generation und ein Projekt steht: dem Projekt der Moderne." - so fasst Filmemacher Samir seinen Film "Iraqi Odyssee"in einem Satz zusammen. Und auch den detailunkundigen Zuschauer nimmt das Panorama über einen failed state mit: Wie konnte aus einem kulturreichen Land, in dem man vor 60 Jahren einigermaßen leben konnte, das Horrorszenario werden, das der Irak heute darstellt. Anhand seiner über den Globus verstreuten Familie - Samir selber lebt in der Schweiz - wird ein Puzzle zusammengesetzt, das nötig ist, um zumindest eine Ahnung von den Entwicklungen im Zweistromland vor, mit und nach Saddam Hussein zu bekommen. Deutschland, Russland, der Libanon, die USA, Großbritannien, Neuseeland sind einige der Gegenden, in die es die Familie zerstreut hat - die Kinder und Enkel eines Richters, der das Land verlassen musste, weil er politisch unbequem geworden war. Eine weitgehend säkulare Gesellschaft gab es da in den 1950er-Jahren, die radikalisiert und fragmentiert wurde - bis heute wenig davon übrig blieb, was das Leben an Euphrat und Tigris erstrebenswert scheinen lässt. Keine Nostalgie, vielmehr berührende Erzählung und Aufklärung.

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