Erzählte Kunst

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Brigitte Schwens-Harrant über das Buch "Kunst sehen" von Julian Barnes.

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Brigitte Schwens-Harrant über das Buch "Kunst sehen" von Julian Barnes.

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Wenn ein Romanautor wie Julian Barnes über Kunst schreibt, lässt sich das Ergebnis stellenweise lesen wie ein Roman, selbst wenn das Buch aus einzelnen Essays besteht. Barnes erzählt in „Kunst sehen“ Geschichten über Maler und Bilder, und er stellt viele Fragen. Über den Unterschied zwischen Kunst und Meinung, die Verbindungen von Kunst und Leben, den Zusammenhang von Autorschaft und Kunstwerk und welche Auswirkungen das Wissen um Künstler für das Sehen des Kunstwerkes hat. Er weckt Interesse dafür, was auf einem Bild nicht zu sehen ist. Und er stellt auch ganz grundsätzliche Fragen wie solche: „Wie macht man aus Katastrophen Kunst?“

Die einzelnen Essays in diesem schön gestalteten Buch, das zudem die Kunstwerke abbildet, ergeben im Zusammenhang so etwas wie eine Kunstgeschichte, die auf unverständliche Fachbegriffe verzichtet und auch ohne kunstwissenschaftliche Vorkenntnisse gut zu lesen ist. Der einzige Nachteil, der leider aber viele kunstgeschichtlichen Veröffentlichungen betrifft, ist jener, dass der Blick auf Kunst von Künstlerinnen fehlt.

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