Faszinierende Blätter

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Kurt Absolons "Zeugnisse des Hiergewesenen".

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Kurt Absolons "Zeugnisse des Hiergewesenen".

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Bereits zu Lebzeiten Kurt Absolons waren seine Ausstellungen etwas Besonderes - "seine Blätter, für das Publikum ebenso unbequem wie faszinierend, stellt er selten aus, aber diese Seltenheit genügte, um ihn in die erste Reihe der österreichischen Graphik zu stellen", schrieb Kurt Moldovan über den Künstler. Davon kann man sich derzeit in der Wiener Galerie Hofstätter überzeugen, die eine feine Auswahl seiner Werke zeigt.

Ein Raum ist seinen frühen, visionär-dämonischen Zeichnungen gewidmet, existentielle Bilder zu existentiellen Themen: Hiob, Ismael und der Prophet, die Grausamen, le jardin du mal. Die Erfahrung des Krieges, einer aus den Fugen geratenen Welt zeigt sich in diesen Zeichnungen.

Dann der Rückzug in die eigene Familie, seine Frau beim Bügeln, wie sie das Kind stillt. Intime, verdichtete Augenblicke sind mit wenigen flüchtigen und zugleich kraftvoll geführten Linien festgehalten.

Weiters ist der Zyklus "le coeur vole" zu sehen, einige Blätter zum Thema "Stier" und "Stierkampf", ein Blatt zur ungarischen Revolution und natürlich viele seiner Städtebilder. Entsprechend der geringen Zahl seiner Arbeiten in Öl, insgesamt etwa 30 Bilder, sind auch nur einige wenige ausgestellt.

Eine sehenswerte Ausstellung, nicht nur wegen der Seltenheit, sondern vor allem wegen der Qualität und Intensität seiner Arbeiten. Faszinierend ist die erstaunliche Reife und Weisheit seines Blickes sowie die konzentrierte, verdichtete Umsetzung des Gesehenen, "Zeugnisse des Hiergewesenseins", wie er selber schrieb.

Bis 27. November.

Galerie Hofstätter, 1010 Wien, Bräunerstraße 7, Tel. (01)5123255.

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