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„Milla Meets Moses“: Leben auskosten

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„Milla Meets Moses“: Ein junges Mädchen ist unheilbar krank – und entwickelt dennoch unstillbare Lebenslust. Eine derartige Dramaturgie hält nur das Leben selbst bereit ...

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„Milla Meets Moses“: Ein junges Mädchen ist unheilbar krank – und entwickelt dennoch unstillbare Lebenslust. Eine derartige Dramaturgie hält nur das Leben selbst bereit ...

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Das Leben und die Nähe zum Tod, das ist ein schier unerschöpflicher Geschichtenfundus, und gerade im Bereich der Teenager-­Romanzen hat sich in den letzten Jahren ein regelrechter Trend entwickelt, hin zu Geschichten, bei denen meist todkranke Mädchen die große Liebe finden, aber nur selten geheilt werden, dafür aber bis kurz vor ihrem Tod eine himmlische Perspektive auf das Leben werfen können. Auch „Milla Meets Moses“ der australischen Regie-­Debütantin Shannon Murphy geht in diese Richtung, wenngleich hier vor allem gut herausgearbeitet wird, dass man ein Melodrama durchwegs mit einem ungemein lebensbejahenden Aspekt versehen kann. Im Zentrum stehen die krebskranke Milla (Eliza Scanlen) und Moses (Toby Wallace).

Erstere scheint sich mit dem Gedanken zu spielen, vor einen fahrenden Zug zu springen, ihr Ansinnen wird nicht klar, aber vermuten lässt es sich; Moses ist da gerade recht zur Stelle, als er sie zur Seite schubst und ihr so das Leben rettet. Schon in den ersten zehn Minuten führt die Regisseurin uns in ein scheinbar chaotisches Leben ein: Denn das familiäre Umfeld, in dem Milla lebt, ist alles andere als organisiert: Die Mutter gehört zu den Pill Poppern, die sich tonnenweise Tabletten einwerfen, wahrscheinlich, um zu übertünchen, dass ihr Ehemann, ein Psychiater, mit der hochschwangeren Nachbarin herum macht und sich das Morphium, das er seinen Patienten spritzt, manchmal auch selbst verabreicht. Zu allem Überfluss ist Millas neuer Freund Moses auch noch ein Drogendealer, der alles einnimmt, was er in die Finger bekommt.

Junkie als Lebensretter

Moses erweist sich gleich in mehrfacher Hinsicht als Lebensretter für Milla. Er ist es, der den Eltern erst die Augen dafür öffnet, Milla trotz ihrer Krankheit nicht als Sterbefall zu sehen, sondern auch als ein heranwachsendes Mädchen, das Lust auf das Leben hat und es auch auskosten will, in all seinen Facetten. Wann immer dieser Moses auftaucht, nimmt der Film eine Dynamik auf, die seinem quirligen Antrieb geschuldet ist. Und bald ist klar: Dieser Moses wird sich nicht mehr so schnell aus der Familie entfernen lassen, also sitzt er bald auch beim Abendessen am Tisch. Ein denkwürdiger Abend übrigens, bei dem nicht klar ist, wer hier die meisten Drogen intus hat, so high ist die versammelte Gesellschaft.

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