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Neorealismus – aber anno 2024: „Morgen ist auch noch ein Tag“

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In „Morgen ist auch noch ein Tag“ greift Multitalent Paola Cortellesi auf die Commedia all’italiana zurück.

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In „Morgen ist auch noch ein Tag“ greift Multitalent Paola Cortellesi auf die Commedia all’italiana zurück.

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Öffnet die Fenster für die taufrische Sonne! Lasst ein bisschen klare Luft herein mit dem Duft von Gärten und erblühten Wiesen! Denn der Frühling ist da! So trällert in „Morgen ist auch noch ein Tag“ Fiorella Binis Stimme aus dem Off. Das Lied aus den 50er Jahren kommentiert nicht nur mokant die allmorgendliche Routine von Delia. Sondern es kündet zugleich von der vitalen tragikomischen Mischung, die diesen Film in Italien zum Publikumsmagneten machte. Es preist den Neuanfang, während sich doch alles wiederholt. Delia, die mit ihren vier Jobs ihre Familie über Wasser hält, macht das Frühstück und erhält von ihrem Ehemann Ivano dafür eine Watsche. So soll es wenigstens ihre Tochter Marcella einmal besser haben als sie.

Die italienische Regisseurin Paola Cortellesi, die zugleich in der Hauptrolle brilliert, lässt ihr Debüt im Jahr 1946 in dem von den Alliierten befreiten Rom spielen, kurz bevor in einem Referendum entschieden wurde, ob Italien ein Königreich bleiben sollte. Und so wie das Land vor einer wegweisenden Wahl steht, muss auch Delia entscheiden, ob sie ihre Unmündigkeit, ihre Ehe mit dem sich als Alleinherrscher aufspielenden Ehemann (Valerio Mastandrea überzeugt als brutaler Widerling) aufrechterhält, oder ob sie vielleicht mit dem Automechaniker Nino durchbrennen sollte.

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