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In der Übergabezone

Der schöne Schwan will auch im dritten Teil der „Twilight“-Saga sterben: Die sich zuspitzende Dreiecksgeschichte zwischen Bella Swan, dem Vampir Edward und dem Werwolf Jacob, das Schmachten, die Qual der Beherrschung und das Konkurrenzverhalten beherrschen „Eclipse – Biss zum Abendrot“. Eine Armee neugeborener Blutsauger formiert sich. Wider jede natürliche Feindschaft müssen die örtlichen Vampire und Werwölfe eine Allianz eingehen, um gegen die Bedrohung standhalten zu können, vor allem aber um Bella zu beschützen.

Nur mäßig kann der Zweistünder für sich allein stehen, ist er doch die Übergabezone zwischen den Themen, die anfangs von Bedeutung waren, und jenen, die nun kommen sollen – von Teenager-Küssen zu Heirat und Sex, so der Bogen, den Stephenie Meyer schon im Roman vorspannt. Manchmal weiß Regisseur David Slade („Hard Candy“) sie mit seiner talentierten Besetzung zu nutzen, selten jedoch kann er diese Dialoge mäßigen. So gerät „Eclipse“ zum bisher schwächsten Glied der „Twilight“-Kette.

(Thomas Taborsky)

Eclipse – Biss zum Abendrot (The Twilight Saga: Eclipse)

USA 2010. Regie: David Slade. Mit: Kristen Stewart, Robert Pattinson. Verleih: Constantin. 124 Min.

Eigentlich ein Kung-Fu-Kid

Es mag als Zeichen der Zeit gelten, dass die neue Version von „Karate Kid“ länger und teurer ausfällt, als das Original von 1984, aber weniger Eindruck hinterlässt. Die Grund-Geschichte bleibt dieselbe, auch wenn sie nun nach China verpflanzt ist, wo man die japanische Kampfkunst Karate gar nicht praktiziert. So mutiert der zwölfjährige Dre (ein echtes Talent: Will Smith’s Sohn Jaden Smith), der mit seiner Karriere-Mutter von Detroit nach Peking ziehen musste, allmählich zum Kung-Fu-Kid. Denn in der neuen Schule wird er vom Schläger Chen als Opfer auserkoren und findet nur beim Hausmeister Mr. Han (Jackie Chan) den nötigen Rückhalt und wichtige Lebensweisheit. Unklug (aber eindeutig den Geldgebern verpflichtet) erweist sich Regisseur Harald Zwart, der, im Gegensatz zum humorig culture-clashenden Original strikt bei einseitigen Postkartenbildern eines China bleibt, das angesichts seiner rasanten wirtschaftlichen Entwicklung jede Gelegenheit nutzt, um sich als westlich-modern zu vermarkten.

(Alexandra Zawia)

Karate Kid (The Karate Kid)

USA 2010. Regie: Harald Zwart Darsteller: Jackie Chan, Jaden Smith, Taraji P. Henson. Verleih: Sony Pictures. 140 Min.

Wau, schon wieder ein Hundefilm

Er ist so groß wie ein Kalb, er ist so tollpatschig wie ein Welpe, er sabbert alles voll, und trotzdem liebt ihn seine Familie: Marmaduke, seines Zeichens eine nicht ganz reinrassige, aber umso ungestümere dänische Dogge, ist Held einer Serie von Comics und Cartoons, die seit Jahrzehnten im angloamerikanischen Raum täglich in der Zeitung erscheinen. Dort hat das Riesenvieh eine derart große Fanbasis, dass sich jemand gedacht haben muss, die Gleichung Hund + Chaos + lustige Familie = Kassenschlager müsste doch aufgehen. Die Familie von Marmaduke übersiedelt aus dem Mittleren Westen nach Kalifornien, und der Hund, den bisher alle wegen seiner Ungeschicklichkeit aufgezogen haben, wittert seine große Chance, sich bei neuen Freunden als cooler Köter vorzustellen – was naturgemäß misslingt.

Im Original spricht Marmaduke mit der Stimme von Owen Wilson, und verliebt sich in eine Mischlingshündin, die wie Emma Stone klingt, dazwischen müssen aber wilde Abenteuer bestanden werden, die Marmadukes Herrchen fast den Job kosten, das frisch bezogene Haus verwüsten und derlei mehr. Wer Hunde nicht mag, wird sich in seiner Meinung bestätigt finden. Aber zum Glück sind Hundeliebhaber sowieso unverbesserlich. (Magdalena Miedl)

Marmaduke

USA 2010. Regie: Tom Dey. Mit den Stimmen von Owen Wilson, Emma Stone, mit William H. Macy. Verleih: 20th Century Fox. 87 Min.

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