Fliegende Gebisse ...

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Vielleicht wird ihr noch länger nachhängen, dass sie sich nicht selbst um den Posten der ORF-Generaldirektorin beworben hat, sondern sich von regierungskoalitonsnahen Stiftungsräten nominieren ließ. Aber die regierungsfreundlichen Stiftungsräte waren - dafür hatte man im neuen ORF-Gesetz gesorgt - in satter Überzahl, sodass Monika Lindner schon im ersten Wahlgang zur Herrin des Küniglbergs gekürt wurde.

Die erste Frau an der Spitze des ORF kennt das Unternehmen seit langem: Die 57-jährige in Tirol Aufgewachsene hatte nach dem Studium der Philosophie, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte in Wien beim "TV-Historiker" Hellmut Andics das journalistische Handwerk gelernt. Als Redakteurin war sie bei den Andics-Serien Das österreichische Jahrhundert und Report in Rotweißrot tätig. 1975 wechselte sie in die ORF-Abteilung "Politik und Zeitgeschehen". Vier Jahre später übernahm Lindner die ORF-Pressestelle.

Ab 1991 leitete sie die WIR-Redaktion, danach die TV-Vorabendsendung Willkommen Österreich. In der Ära Weis avancierte Monika Lindner, die mit Regisseur Otto A. Eder verheiratet ist, zur niederösterreichischen Landesintendantin.

Dabei baute sie den Landestudio-Standort St. Pölten aus. Die nur "vorsichtige Annäherung" eines Teils der bislang in Wien tätigen Belegschaft an die niederösterreichische Landeshauptstadt qualifizierte die oft pointiert formulierende Lindner mit: "Ich vermisse jubelnde Zustimmung und vor Freude in die Luft fliegende Gebisse." ofri

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