Galerie-Rundgang mit Hartwig Bischof

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Natur der Skulptur

Vor beinahe 100 Jahren beschrieb der Geologe und große Kunsttheoretiker Ananda Coomaraswamy den künstlerischen Schaffensprozess als "Übertragung von Natur in Kunst". Die Ausstellung natur (skul)p(t)ur präsentiert die gesamte Bandbreite der Übertragungsmöglichkeiten in Skulpturen und Objekten, Installationen und Landart sowie Fotokunst und Zeichnung. Man möchte fast meinen, die Bildhauerei sei die komplettere Kunstform. Die Präsentation gruppiert Arbeiten von insgesamt 14 Künstlern rund um zwei Pole: einmal um die Rauminstallation "Feuerstelle" von Richard Künz und um den "Archipelago", einer Objektgruppe von 16 Würfeln aus Bienenwachs und Natursegmenten, von Alfred Graf. Holt sich ein Maler sein Farbtuben einfach im Geschäft, so treibt es Graf in die Natur hinaus, er erwandert sich seine Materialien - Sand, Erde, Blätter, Samen, Hölzer, Steine -, um sie im Atelier mit Hilfe des Bindemittels Wachs zu einer neuen Natur, nämlich jener der Skulptur zusammenzufügen. Ähnlich sammelt auch Manfred Hirschbrich und präsentiert in einer "Apo.theke" mit Natur gefüllte Fiolen. Oftmals trifft in einzelnen Arbeiten das Harte auf das Weiche, auch in der Schau selbst ist dieses Phänomen auszumachen: Ulrike Trugers "Einzeller" aus Untersberger Marmor gesellt sich zu Franziska Stiegholzers feinen Drahtobjekten und Judith P. Fischers Eiform aus Metall schmiegt sich in ein Nest aus Stroh. Josef Pillhofers Bleistiftzeichnungen bedienen sich eines klassischen Mediums, Gert Linke und Walter Kölbl benützen die schon etwas modernere Technik der Fotografie, während Fridolin Welte Veränderlichkeiten durch Video dokumentiert. Behruz Heshmat flankiert ein riesiges Foto einer Wüstenlandschaft mit zwei Regenmachern, die von Zeit zu Zeit durch einen Motor bewegt, ein mehrfach virtuelles Regengeprassel in diese ausgetrocknete Gegend hereinbrechen lassen.

NATUR (SKUL)P(T)UR

Künstlerhaus Hausgalerie

Karlsplatz 5, 1010 Wien

bis 18. 9. Di-So 10-18, Do 10-21Uhr

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