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Müdes Lächeln in Ceylon

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Trotz ihres künstlich aufgesetzten, etwas müde und enttäuscht wirkenden Lächelns steht die einstige Ministerpräsidentin Ceylons, Frau Ban-daranaike, vor den Ruinen ihres prokommunistischen „nationalen Bollwerks“ in Asien, wie ihr Land von der kommunistischen Presse apostrophiert wurde.

Am 22. März dieses Jahres gingen fünf Millionen Menschen in Ceylon zur Wahlurne, da das Repräsentantenhaus am 3. Dezember 1964 der Regierung Bandaranaike sein Mißtrauen aussprach.

Die Regierung Sirimavo Bandaranaike amtierte viereinhalb Jahre lang mit der Hilfe einiger linksextremer Parteien. Der darauffolgende Wahlkampf war heiß und umstritten; die regierenden Linken wußten, daß ihre viereinhaibjährige innen- und außenpolitische Unfähigkeit die Machtstellung kosten wird. So geschah es auch. Die amerikafreundliche, prowestliche „Vereinigte Nationalpartei“ (UNP) mit ihrem Führer Senanayake erhielt 66 Sitze im Parlament, im Gegensatz zu den 41 Abgeordneten der sogenannten „Freiheitspartei“.

Die Partei der Ministerpräsidentin Bandaranaike, die „Sri Lanka Freedom“ (Ceylonesische Freiheitspartei), ist heute die uneinheitlichste politische Bewegung des Landes geworden. Ihren Stamm bildete das uneinige Element des halb kommunistischen, halb nationalistischen städtischen Kleinbürgertums, Angestellte, Lehrer und ein Teil des großstädtischen Proletariats asiatischer Prägung. Die auf die trotzkistische Unterstützung angewiesene Partei ist ein Nährboden der politischen Abenteurer geworden.

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