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Spuren in die Steinzeit

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Auf den Spuren der Gottheit der Megalith-Kultur des alten Europa wandelt Harald Braem in seinem Büch „Magische Biten und Kulte”. Der Autor, Verfasser von Sachbüchern und historischen Romanen, lädt den Leser zu einer verblüffenden Zeitreise in das matriarchalische Zeitalter der Kelten, Germanen und Slawen, ein. Jahrtausende vor dem klassischen Altertum existierte, so Braem, in Europa eine Hochkultur, die über Schriftzeichen verfügte und - lange vor den Ägyptern - Pyramiden und andere imposante Bauwerke, Steinkreise und unterirdische Tempel errichtete.

In 21 Stationen führt Braem, Professor für Kommunikation und Design an der Fachhochschule Wiesbaden und Direktor des „Kult-ur-Insti-tuts für interdisziplinäre Kulturforschung” in Lollschied, den Leser anhand alter Tempel und Heiligtümer kreuz und quer durch unseren Kontinent, von Irland bis zu den kanarischen Inseln.

Auch christliche Kirchen wurden oft auf den Trümmern oder in unmittelbarer Nähe alter Tempel oder Höhlenheiligtümer errichtet - etwa in Born, Delphi und Lourdes, den ersten Stationen der Beise durch die unbekannte Vergangenheit. Der Autor will zu einer Auseinandersetzung mit unseren Wurzeln anregen: „Wenn wir uns hier mit weit zurückliegenden Zeiten befassen, so geht es dabei nicht so sehr um fremdartige Kulturen, Menschen und ihre Geschichten, sondern letztlich um uns selbst, denn das archetypische Programm der Vorzeit schlummert noch jederzeit abrufbereit in den Tiefen unserer Gedächtnisspeicher.” Er weist daraufhin, daß seiner Meinung die Elemente im religiös-kultischen Bahmen der Vorzeit in einem ausgewogenen Verhältnis standen, während heute ein gedankenloser Umgang mit der Umwelt vorherrsche.

Das Feuer, so Braem, nehme eine viel zu starke Stellung ein. Das Feuer, dessen Symbol die „männliche” Pyramide ist, sei der gefeierte Ausdruck jeglichen Fortschritts zu Lande, Wasser und in der Luft, von Verbren-nungsmotoreri in Autos, Schiffen und Flugzeugen, in Maschinen, Hausheizungen, Atomkraftwerken uifd das Symbol für elektronische Technik.

Das Buch liest sich, abgesehen von einigen Längen, recht flüssig.

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