Großes Prügeln und Stechen

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Am Vorabend des Falls der Berliner Mauer soll eine britische Agentin (Charlize Theron) eine Liste mit Namen von Agenten sicherstellen. Im Hintergrund laufen zwar Nachrichten zu den politischen Ereignissen, doch für die Handlung spielen diese keine Rolle. Schnörkellos variiert David Leitch den klassischen Agentenfilm, indem er eine Frau Männer reihenweise verprügeln, niederstechen und erschießen lässt. Härte entwickeln diese Szenen dadurch, dass Leitch nicht auf schnelle Schnittfolgen setzt, sondern die Kämpfe in langen Einstellungen inszeniert. Das verleiht "Atomic Blonde" einerseits starke Körperlichkeit, andererseits delektiert sich der Film dabei zynisch an der Gewalt. Langeweile kommt bei der Verfilmung von Antony Johnstons und Sam Harts Graphic Novel "The Coldest City" freilich nicht auf. Dafür sorgen ein hohes Erzähltempo und überraschende Wendungen ebenso wie eine poppige Machart mit zahlreichen Hits der 80er-Jahre und die dichte Atmosphäre des winterlich kalten (Ost)-Berlin.

Atomic Blonde USA 2017. Regie: David Leitch. Mit Charlize Theron, James McAvoy, John Goodman, Til Schweiger. UPI. 115 Min.

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