"Gruppe 80" spielt Sartre

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In Jean-Paul Sartres frühem Werk waren es vor allem die Bühnenstücke, die ihn in den ersten beiden Nachkriegsjahrzehnten über die akademischen und literarischen Zirkel hinaus populär machten. Sie transportierten Leuchtsätze des Sartreschen Existenzialismus in plakativer Lehrstückform und wie dieser waren sie zeitgebunden. Danach fanden sie nur noch selten den Weg in die Theater. Im Theater Gruppe 80 versuchte Regisseur Klaus Fischer eine Wiederbelebung des 1944 uraufgeführten Stückes "Geschlossene Gesellschaft". Es gelang ihm leider nicht, den Staub der Jahre abzuschütteln. Die Inszenierung erstarrt in Ehrfurcht vor dem Autor. Penibel zelebriert sie die Ausweglosigkeit der Situation: Drei Personen finden sich nach ihrem Tod in einer Hölle wieder, welche für sie ein kahles Zimmer mit drei Sofas und einer Bronzefigur ist. Hier sind sie auf ewig aufeinander angewiesen und einander ausgeliefert. Erträglich wird der Abend durch Gabriela Hütter, Ariane Payer und Alexander Lhotzky, die in intensiven Momenten die Grundaussage des Stückes erfahrbar werden lassen: "Die Hölle, das sind die anderen."

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