Gschnas und Clubbing

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Einmal 60er-, einmal 90er-Jahre-Stil zum Saisonstart.

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Einmal 60er-, einmal 90er-Jahre-Stil zum Saisonstart.

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Ein Vergleich kann manchmal interessant sein. Wie derzeit im Wiener Schauspielhaus, wo Hans Gratzer die neue Theatersaison startete: einerseits mit der Uraufführung von Herbert Achternbuschs "Tukulti" und anderseits mit einer neuen Theaterschiene, die sich unter dem Titel "Theme Attack" als "Intensivstation für das theatral-audiovisuelle Topic-Zapping" anbietet. Für das erste lose Phantasiegebilde haben sich mit den beiden Genannten Persönlichkeiten gefunden, die in den 60iger Jahren erstmals durchstarteten, im zweiten ist mit einer Gruppe rund um Gini Müller eine Generation am Werk, die sogenannte Trendforscher hilflos mit "X" bezeichnen. Wenn man sich beides ansieht, stellt man fest, wie "alt" man selbst schon oder noch nicht geworden ist.

Schräg auf Teufel komm raus, hat Gratzer "seinen" Achternbusch inszeniert. Zwischen den Requisiten und Kostümen aus 20 Jahren Schauspielhaus nimmt "Tukulti" (Gernot Kramer), Herrscher über eine Hochkultur irgendwo zwischen Ägypten und bayrischen Stammtischen, die vakante Stelle seines Gottes ein und ficht existentielle bierdurchtränkte Schlachten, an eine Mischung aus Gschnasfest und Kindergeburtstag erinnernd.

Kuschelig, in gemütlicher Clubbingatmosphäre gibt sich dagegen "Theme Attack". "Gott" und "Bett" waren die Begriffe, die bei der Premiere in allen nur denkbaren Assoziationen aufeinandertrafen: in Form von Texten, computergesampelten Interviews, Pop-Songs, Samples aus Musikstücken, Hörspielen, Filmen, Projektionen, Essen etc. etc. Einfach unmöglich, alles zu hören und zu sehen, außer man stürzte sich mit in das bunte Treiben.

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