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Der Film basiert auf der 1634/36 postum erschienenen Märchendichtung "Il Pentamerone" ("Fünftagewerk") des neapolitanischen Ritters Giambattista Basile. Dieser versammelte in seiner Märchensammlung 50 Texte - einige Stoffe dürften tatsächlich "nahe der Quelle des europäischen Erzählstroms" sein: Für den "urdeutschen Mythos" von "Hänsel und Gretel" etwa findet sich bei Basile in der achten Erzählung des fünften Tages ("Ninnillo und Nennella") ein früher Vorläufer. Der ursprüngliche Titel von Basiles Werk kommt nunmehr als Filmtitel wieder zu Ehren. Basile hat seine Geschichten durch eine Rahmenhandlung verknüpft - ähnlich dem Vorbild, dem im 14. Jahrhundert verfassten "Il Decamerone" von Giovanni Boccaccio. Der Film des italienischen Regisseurs und Drehbuchautors Matteo Garrone ("Gomorrha - Reise in das Reich der Camorra") hat nun drei Hauptstränge, die sich auf Teile der Sammlung beziehen.

Fiktives Mittelalter

Nachdem ein mysteriöser Mann ihren Weg gekreuzt hat, bekommt die Königin von Longtrellis (Salma Hayek) endlich ein Kind. Allerdings gleicht Prinz Elias dem Bauernsohn Jonah haargenau. Obwohl er ihr Gesicht nicht kennt, wirbt der König von Strongcliff (Vincent Cassel) um eine Dame (Hayley Carmichael), von deren lieblichen Gesang er bezaubert ist. Im Bett des Königs kommt es dann zur Verwandlung. Und soll der König von Highhills (Toby Jones) die Hand seiner Tochter Violet (Bebe Cave) einem Oger geben, der einen Hochzeits-Wettbewerb gewonnen hat?

Das "Märchen der Märchen" verhandelt die haltlosen Begierden der neapolitanischen Aristokratie eines fiktiven Mittelalters: Diese Erzählungen rund um Stolz, Lust, Neid und Gier können freilich Zeitlosigkeit beanspruchen. Optisch ist dieses "Märchen für Erwachsene" ein Fest - mit Bildern von immenser Pracht.

Das Märchen der Märchen (Il racconto dei racconti)

I 2015. Regie: Matteo Garrone. Mit Salma Hayek, Vincent Cassel, Toby Jones. Filmladen. 134 Min.

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