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Wenn zwei Schwergewichte aufeinander losgelassen werden, dann gibt es gewöhnlich nie genug Raum für beide, sondern einer wird vom Feld gejagt. In "Valley of Love" von Guillaume Nicloux ("Die Nonne"), gelingt es Isabelle Huppert und Gérard Depardieu aber, die Balance zu halten und gleichwertig miteinander zu spielen, anstatt gegeneinander.

Das ist die Qualität dieses Films, der von zwei Eltern erzählt, die sich auf die Suche ihres Sohnes begeben, der mit 31 Selbstmord begangen hat, in einem Abschiedsbrief aber verfügt, seine Eltern mögen sich an einem bestimmten Tag im Death Valley einfinden.

Sohnes Geheimnis und Vermächtnis

Isabelle (Isabelle Huppert) und Gérard (Gérard Depardieu) folgen diesen Anweisungen und irren durch die Hitze dieses heißesten Punktes der Erde, um dem Vermächtnis des Sohnes einigermaßen auf die Spur zu kommen. Dabei forschen die beiden auch an den eigenen Befindlichkeiten und Verstörungen, die sich über die Jahre aufgestaut haben - es gibt auch rasch Schuldzuweisungen, die zu Streit führen, ganz wie früher. Doch Isabelle und Gérard begreifen bald, dass sie miteinander kooperieren müssen, um das Geheimnis und Vermächtnis des Sohnes zu entdecken.

"Valley of Love" ist ein Schauspielerfilm, der ganz von der Präsenz seiner Darsteller lebt: Dank Huppert und Depardieu ist er in dieser Hinsicht geglückt. Die beiden, die zuletzt vor über 35 Jahren zusammen drehten, werfen sich die von Nicloux präzise verfassten Dialoge mit einer Mühelosigkeit an den Kopf, als würden sie aus dem Stegreif spielen. Leider verlässt sich Nicloux zu sehr auf seine Stars: Die Dramaturgie drumherum leidet nämlich unter zäher Schwammigkeit.

Valley of Love - Tal der Liebe

F/B 2014. Regie: Guillaume Nicloux. Mit Isabelle Huppert, Gérard Depardieu. Filmladen. 93 Min.

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