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Rabenhof, Wien

In den letzten beiden Jahrzehnten mussten Männer in "Eisenhans-Seminaren" den "wilden Kerl" in sich wiederfinden oder Frauen ihre weibliche "Wolfsnatur" entdecken. Mit der Erkenntnis "Männer sind anders, Frauen auch", schrieb sich unter anderen ein amerikanischer Familientherapeut in die Bestseller-Listen. Ein ähnlich schlichter Lebenshilfebeitrag zum besseren Verständnis zwischen den Geschlechtern, dafür etwas amüsanter ist Rob Beckers Komödie "Caveman", die den Weg in das Wiener Rabenhoftheater gefunden hat.

1991 uraufgeführt, gelang dem kalifornischen Komiker mit dem Solo-Stück der große Durchbruch. Mittlerweile gilt es als Kult, es gibt einen Caveman-Tag (18. Juli) und in New York sogar eine Caveman-Straße. Der Erfolg mag sich aus der Breitenwirksamkeit von Binsenweisheiten erklären, davon abgesehen kann auch über so manches altbekannte Klischeebild gelacht werden, wenn es so gebracht wird, wie in Ily Huemers Bearbeitung und wienerisch-charmanter Inszenierung. Das liegt vor allem an Adi Hirschal, der dieser Komödie erstaunlichen Tiefgang abgewinnen kann, denn die Geschichte selbst bietet wenig: Ein Mann wird von seiner Frau auf die Straße gesetzt und gerät ins Räsonieren. Dabei erscheint sein alter ego, ein Neandertaler und lässt ihm klar werden, dass im Grunde noch alles so läuft wie in frühen Menschheitstagen "Du sammeln. Ich jagen" (Untertitel). Dank Hirschal, erlebt man einen liebenswerten Macho-Typen der ernsthaft und für den Zuschauer manchmal sehr komisch, Verständnis für das andere Geschlecht entwickelt.

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