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Am 25. Juni beginnt das vierte Festival traditioneller jüdischer Musik.

Musik vom Balkan und aus Osteuropa erfreut sich auf Festivals ebenso wie in Musikklubs wachsender Beliebtheit. Dieser Hype verleiht auch einer verwandten musikalischen Tradition einen zusätzlichen Popularitätsschub: der Klezmer genannten jüdischen Volksmusik. Von der Lebendigkeit dieser Musiktradition können sich Musikfreunde beim KlezMORE-Festival Vienna überzeugen, das ab 25 Juni zum vierten Mal "Klezmermusik vom Feinsten" in Wien präsentiert.

Klezmer bedeutete im Jiddischen ursprünglich "Musiker", hat sich aber Mitte des 20. Jahrhunderts für die aus Osteuropa stammende Musik eingebürgert, die jüdische Musikanten bei Hochzeiten und anderen Feierlichkeiten im Schtetl spielten. Dennoch ist Klezmer nicht nur Traditionspflege und Folklore, sondern eine vitale Musik, die alle möglichen anderen, modernen Musikrichtungen in sich aufnimmt. Klezmer-Musik auf Rockinstrumenten oder mit Rap-Gesang - alles ist möglich. Ursprünglich freilich wurden die jiddischen Lieder, bei denen Lachen und Weinen nah beisammen liegen, auf Saiteninstrumenten gespielt, später kamen Klarinette und Posaune dazu.

Welche Bandbreite Klezmer-Musik heute hat und welche Einflüsse sie zu absorbieren vermag, zeigt das Eröffnungskonzert des Festivals im Wiener Jazzclub Porgy & Bess (25. Juni): Als erstes tritt der Wiener Jüdische Chor unter Roman Grinberg auf, der traditionelle jiddische Lieder, hebräische Volksweisen und chassidische Melodien zu Gehör bringt. Darauf folgt eine Formation, die alles andere als traditionell ist: Die US-Frauenband Isle of Klezbos, deren Sound als "Tour de force durch Cajun, Funk, Reggae, klassischen Swing, Punk, Merengue, Latin Jazz und wer weiß was noch alles", basierend auf Klezmer-Musik, angekündigt wird.

Etwas Außergewöhnliches erwartet das Publikum am 27. Juni: Niemand geringerer als Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg singt und spielt chassidische Musik des deutsch-amerikanischen Rabbiners Shlomo Carlebach, der diese Klänge in den 1960er Jahren auch bei Nichtjuden populär gemacht hat. Begleitet wird der singende Rabbi von Akkordeon, Gitarre und Kontrabass. M. Kraßnitzer

KlezMORE-Festival Vienna 2007

25. Juni bis 8. Juli

Festival-Info: 0676/512 91 04

www.klezmore-vienna.at

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