Warum unternehmen die Menschheit und die globale Politik nicht viel mehr, um die Erwärmung der Atmosphäre zu dämpfen? Warum gibt es kein Bewusstsein über die katastrophalen Auswirkungen, die eine Erderwärmung von mehr als 1,5 Grad für die Menschheit und den gesamten Planeten bedeuten könnte? Teilweise liest sich Gernot Wagners Buch wie ein Manifest der Verantwortung, teilweise wie eine ökonomisch-psychologische Studie der Gesellschaft. Auf knapp 150 Seiten werden Szenarien gemalt, in denen etwa Kamele Kanada für ein optimales Biotop halten werden - und das bei einem nur moderaten Temperaturanstieg von bis zu 2 Grad. Im Zentrum dieses Buches steht ein Satz, der wohl auch im Zentrum der kommenden gesellschaftlichen Auseinandersetzungen zum Thema stehen wird: "Intelligenz alleine wird nicht ausreichen, das Problem zu lösen. Um das Dilemma der Klimapolitik zu überwinden, ist eine ganz neue Denkweise erforderlich." Diese Denkweise zeigt sich, indem sie dem Optimismus Realismus beimengt, im Sinne eines "Nein, wir schaffen das nicht", um daraus endlich ein verantwortliches Risikomanagement abzuleiten.
Klimaschock
Die wirtschaftlichen Konsequenzen des Klimawandels
Von G. Wagner, M. Weitzman, Ueberreuter 2016. 255S., Hardcover, € 24,99